Als am 1. Juli 2021 der neue Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV 2021) in Kraft trat, sollte damit ein langwieriger Prozess enden. Zuvor hatten die 16 deutschen Bundesländer lange Zeit vergeblich versucht, sich auf eine tragfähige Reform der gesetzlichen Bestimmungen zu verständigen. Es sollten endlich verbindliche und bundesweit einheitliche Regelungen gefunden werden und der Markt rechtssicher, effektiv und verständlich reguliert werden.
Im Juni 2022 – also beinahe ein Jahr nach dem Inkrafttreten – zeigt sich jedoch, dass es teilweise noch immer erhebliche Probleme bei der Umsetzung des neuen Regelwerks gibt. Außerdem weist der neue Staatsvertrag nach Meinung von Experten verschiedene Schwachstellen auf, die es schnellstmöglich zu beheben gelte. Ein Ende der Debatten und Diskussionen um die Regulierung des Glücksspiels in Deutschland ist also noch lange nicht in Sicht. Für zusätzlichen Ärger könnte dabei sorgen, dass sich in Zukunft nicht länger die Ministerpräsidenten und Chefs der Staats- und Senatskanzleien um das Thema kümmern sollen, sondern die Aufgabe den Innenministerien zufallen wird. In unserem kurzen Rück- und Ausblick erklären wir dir, warum Beobachter dies kritisch sehen.