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pferdewetten.de AG übernimmt Happybet-Shops: Strategischer Meilenstein auf Wachstumskurs
Die pferdewetten.de AG, ein führender Anbieter im deutschen Pferde- und Sportwettengeschäft, hat einen bedeutenden Schritt in ihrer Unternehmensstrategie verkündet: Der Aufsichtsrat hat dem Abschluss eines Exklusivvertrags mit der Trinity Bet Operations Ltd., einer Tochtergesellschaft der Happybet aus dem Playtech-Konzern, zugestimmt. Ziel ist die Übernahme der Happybet-Wettshops in Deutschland unter der eigenen Marke sportwetten.de.
Deutlicher Wachstumsschub: Millionenumsatz und Ausbau des Filialnetzes
Das Düsseldorfer Unternehmen erhält dadurch exklusive Rechte zur Integration der Filialen in das eigene Netzwerk und übernimmt im Zuge der Vereinbarung rund 600 Hardware-Einheiten, darunter moderne Wett-Terminals und Kassensysteme (POS). Die Integration erfolgt schrittweise und soll ohne nennenswerte Unterbrechung des Geschäftsbetriebs realisiert werden.
Pierre Hofer, CEO der pferdewetten.de AG, erklärt:
„Der eng mit dem Verkäufer abgestimmte Prozess ermöglicht es uns, die Umstellung ohne nennenswerte Unterbrechung des Geschäftsbetriebs und ohne zusätzliche Genehmigungsaufwände umzusetzen.“
Die wirtschaftlichen Erwartungen an die Übernahme sind ehrgeizig: Bereits in den kommenden drei Monaten plant die pferdewetten.de AG die Integration einer mittleren zweistelligen Anzahl an Shops. Daraus ergibt sich ein zusätzlicher Jahresumsatz von rund 7 Millionen Euro sowie ein positiver EBITDA-Beitrag von über 1 Million Euro. Hofer führt aus:
„Mit diesem strategischen Schritt kommen wir unserem Ziel, bis Ende 2025 mehr als 300 stationäre Wettshops unter der Marke sportwetten.de zu betreiben, entscheidend näher.“
Playtech zieht sich aus dem B2C-Markt zurück: Fokus auf B2B-Technologiegeschäft
Der Deal ist Teil der strategischen Neuausrichtung von Playtech, die ihre Position als Business-to-Business-Anbieter (B2B) stärken möchte. Das Unternehmen hatte bereits im zweiten Halbjahr 2024 seine Aktivitäten in Österreich eingestellt und im März 2025 den Verkaufsprozess für das verbleibende Happybet-Geschäft in Deutschland eingeleitet.
Mit der Übergabe des Franchisebetriebs an NetX Betting Ltd., einer Tochter der pferdewetten.de AG, zieht sich Playtech nun vollständig aus dem deutschen B2C-Markt zurück. Die Franchisepartner von Happybet erhalten die Möglichkeit, künftig unter dem Label sportwetten.de zu operieren. Playtech erklärt:
„Es folgt nun eine Übergangsphase, in der pferdewetten.de Verhandlungen mit den relevanten Franchisepartnern führen und die erforderlichen regulatorischen Genehmigungen bei den zuständigen Behörden in Deutschland einholen kann.“
Happybet: Rückläufige Geschäftszahlen und Verkaufszwang
Die Entscheidung von Playtech wurde durch die anhaltenden wirtschaftlichen Schwierigkeiten von Happybet begünstigt. Die Marke hatte trotz Investitionen und Modernisierungen der Infrastruktur seit der Integration in den Playtech-Konzern im Jahr 2021 mit Verlusten zu kämpfen.
2023 fiel der Online-Gross Gaming Revenue (GGR) von 2,8 auf 2,4 Millionen Euro, während der stationäre GGR von 21 auf 18,6 Millionen Euro sank. Die Zahl der monatlich aktiven Konten reduzierte sich von 3.944 auf 2.941.
Insgesamt wies Happybet im Geschäftsjahr 2023 einen bereinigten EBITDA-Verlust von 9,8 Millionen Euro auf. Im ersten Halbjahr 2024 setzte sich dieser Trend fort: Der Umsatz sank um 7 % auf 9,6 Millionen Euro, während der EBITDA-Verlust auf 6,6 Millionen Euro anstieg.
Nicht Bestandteil des milliardenschweren Snaitech-Verkaufs an Flutter
Happybet wurde nicht in den kürzlich abgeschlossenen Verkauf der Playtech-Tochter Snaitech SpA an Flutter Entertainment einbezogen. Der Deal über 2,30 Milliarden Euro wurde als strategische Wertschöpfung für die Aktionäre dargestellt, da Playtech durch die Veräußerung des erfolgreichen italienischen Geschäftsbereichs seine Kernkompetenz im Technologieangebot weiter ausbauen will.
Die Snaitech-Transaktion beinhaltete eine angekündigte Sonderdividende von bis zu 1,8 Milliarden Pfund, was bis zu 4,83 £ je Aktie entspricht. Der Verkauf von Happybet erfolgte hingegen gesondert – und stellt den letzten Schritt der Playtech-Abkehr vom Endkundengeschäft dar.
Marktdynamik und Börsenreaktionen
Der Kapitalmarkt reagierte prompt auf die Neuigkeiten: Während die Aktien von Playtech in London leicht um 0,93 % auf 319,50 Pence fielen, legten die Aktien von pferdewetten.de AG an der Frankfurter Börse deutlich um 6,83 % auf 2,97 Euro zu. Der Deal wird von Analysten als strategisch kluger Schritt für pferdewetten.de und als notwendiger Rückzug für Playtech bewertet.
Mit der Übernahme der deutschen Happybet-Shops unter der Marke sportwetten.de positioniert sich die pferdewetten.de AG eindeutig als führender Akteur im stationären Sportwettengeschäft Deutschlands.
Die Integration der bestehenden Infrastruktur, der Zugang zu Franchise-Partnern sowie die realistische Aussicht auf deutliche Umsatzzuwächse machen den Deal zu einem Schlüsselereignis in der Expansionsstrategie des Unternehmens.
Die Vereinbarung stärke die Marktposition von pferdewetten.de im stationären Sportwettengeschäft erheblich und markiere einen weiteren Meilenstein auf dem Wachstumskurs des Unternehmens, heißt es abschließend in der Unternehmensmitteilung.
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