LUGAS-Panne blockiert legale Glücksspiel-Seiten

Ein Ausfall des Glücksspielaufsichtssystems LUGAS blockierte Registrierungen und Einzahlungen bei legalen Anbietern.

Sabine Löwenberger Datum: Lesedauer: 3 min.
zuletzt aktualisiert: 19.03.2025

LUGAS-Panne blockiert legale Glücksspiel-Seiten

Ein Ausfall des Glücksspielaufsichtssystems LUGAS blockierte Registrierungen und Einzahlungen bei legalen Anbietern.

Inhaltsverzeichnis

LUGAS: Technischer Ausfall blockiert legale Anbieter

Am vergangenen Samstag kam es zu einem schwerwiegenden Ausfall des behördlichen Glücksspielaufsichtssystems LUGAS, wodurch bundesweit bei lizenzierten Anbietern keine Neuregistrierungen oder Einzahlungen möglich waren. Die Störung hielt rund zehn Stunden an und fiel ausgerechnet in den Zeitraum eines Bundesliga-Spieltags, einem der umsatzstärksten Tage für legale Sportwettenanbieter. Bestandskunden konnten währenddessen weiterhin mit vorhandenem Guthaben spielen.

Hohe wirtschaftliche Schäden für legale Wettanbieter

Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) kritisierte in einer Pressemitteilung die Folgen des Systemausfalls und sprach von erheblichen wirtschaftlichen Schäden. DSWV-Präsident Mathias Dahms erklärte:

„Es geht hier nicht nur um einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden. Wenn die legalen Sportwettenangebote für Kunden aus Deutschland an einem Bundesliga-Samstag nicht nutzbar sind, profitieren davon in erster Linie die illegalen Wettanbieter, die sehr gerne Neukunden und Einzahlungen akzeptieren.“

Der Verband befürchtet, dass der Ausfall viele Spieler in den Schwarzmarkt gedrängt haben könnte, wo keinerlei regulatorischer Schutz greift. Darüber hinaus sehen sich die legalen Anbieter durch entgangene Neukunden besonders benachteiligt.

Werbekampagnen, die vor Bundesliga-Übertragungen geschaltet wurden, konnten in diesem Zeitraum nicht in erfolgreiche Neuregistrierungen umgewandelt werden. Erfahrungen aus den Niederlanden zeigen, dass Spieler aktiv nach Plattformen suchen, die nicht an behördliche Vorgaben gebunden sind, wenn legale Angebote ausfallen.

LUGAS-Kontrollmechanismen und umstrittene Schufa-G-Abfrage

LUGAS wurde eingeführt, um Mehrfachanmeldungen zu verhindern und sicherzustellen, dass Spieler nicht parallel auf mehreren Plattformen spielen. Zusätzlich begrenzt das System die monatlichen Einzahlungen pro Spieler auf 1.000 Euro anbieterübergreifend. In Ausnahmefällen kann dieses Limit auf bis zu 10.000 Euro erhöht werden, um finanzstarken Spielern höhere Einsätze zu ermöglichen.

Eine investigative Recherche deckte auf, dass die Erhöhung dieser Grenze offenbar auf Grundlage einer umstrittenen Schufa-G-Abfrage erfolgt. Experten kritisieren, dass diese Methode nicht ausreichend sei, um die wirtschaftliche Lage der Spieler realistisch einzuschätzen. Sollte sich bewahrheiten, dass diese Maßnahme leicht zu umgehen ist, könnte das gesamte Kontrollsystem in Frage gestellt werden.

Technische Ursache: Fehlerhaftes Zertifikat führte zum Ausfall

Die genaue Ursache des technischen Ausfalls wurde von Dataport, dem IT-Dienstleister der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL), untersucht. Demnach wurde die Störung durch ein abgelaufenes Zertifikat verursacht.

Ein zuvor implementiertes neues Zertifikat war fehlerhaft, sodass nach Ablauf des alten Zertifikats keine Kommunikation mit den Anbietern mehr möglich war. Erst nach der Bereitstellung eines funktionierenden Zertifikats konnte die Schnittstelle am Samstagabend um 22:54 Uhr wieder vollständig in Betrieb genommen werden.

DSWV fordert 24/7-Support für mehr Sicherheit

Der DSWV erneuerte nach dem Vorfall seine langjährige Forderung nach einem durchgehenden IT-Support für LUGAS und OASIS, das Sperrsystem für Spielsüchtige. Dahms betonte:

„Bereits seit Jahren fordert die Branche, die verpflichtenden Sicherheitssysteme LUGAS und OASIS rund um die Uhr zu überwachen.“

Bislang gibt es jedoch keine 24/7-Überwachung, was laut Branchenvertretern unhaltbar sei. Die GGL betonte, dass sie den Vorfall genau analysieren werde, um ähnliche Ausfälle in Zukunft zu verhindern. Die Frage, ob Bestandskunden während des Ausfalls in der Lage waren, gleichzeitig auf mehreren Plattformen zu spielen, bleibt weiterhin offen.

Quellen:

GGL

DSWV

Bildquelle: DSWV

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