Rekordumsatz: Schweizer Online-Casinos 2024 weiter im Wachstum

Laut dem jüngsten Geschäftsbericht des Schweizer Casino Verbandes waren die Spielbankenumsätze 2024 erneut rückläufig, während der Online-Casino-Markt ein Wachstum verbuchen konnte.

Sonja Çeven Datum: Lesedauer: min.
zuletzt aktualisiert: 23.04.2025

Rekordumsatz: Schweizer Online-Casinos 2024 weiter im Wachstum

Laut dem jüngsten Geschäftsbericht des Schweizer Casino Verbandes waren die Spielbankenumsätze 2024 erneut rückläufig, während der Online-Casino-Markt ein Wachstum verbuchen konnte.

Inhaltsverzeichnis

    Der Schweizer Casino Verband hat Ende letzter Woche seinen Geschäftsbericht 2024/25 veröffentlicht. Als Vertreter aller legalen Spielbanken und Online-Casinos des Landes hat der Verband dabei insbesondere auch die jüngsten Umsatzzahlen für das Jahr 2024 veröffentlicht. 

    Diesen zufolge konnte der Online-Casino-Markt erneut wachsen und einen neuen Umsatzrekord aufstellen. Die terrestrischen Spielbanken hingegen mussten insgesamt weitere Umsatzrückgänge verbuchen. Gleichzeitig lag der Marktanteil der illegalen Online-Casinos bei 40 %.

    Spielbanken verbuchen Umsatzrückgang von 5,8 %

    Fast alle der 21 landbasierten Casinos haben 2024 einen Rückgang ihrer Bruttospielerträge erlitten. Besonders drastisch fiel der Rückgang in den Spielbanken der französischsprachigen Schweiz aus mit -17,2 % in Fribourg, -15,2 % in Courrendlin und -14,3 % in Montreux aus. 

    Einen Umsatzanstieg konnten lediglich drei Spielbanken erzielen. Die Spielbank Schaffhausen lag mit 4,9 % im Plus, das Casino Crans-Montana mit 4,5 % und das Casino Davos mit vergleichsweise hohen 29,5 %.

    Im Durchschnitt haben die 21 Spielbanken damit einen Umsatzrückgang von 5,8 % verbucht und 2024 insgesamt 587,6 Mio. CHF Bruttospielertrag generiert. Die zehn Online-Casinos hingegen konnten im letzten Jahr erneut ein deutliches Wachstum erzielen.

    Demnach sind die Bruttospielerträge Casino-übergreifend um 8,5 % angewachsen, was einem Gesamtmarktvolumen von 309,9 Mio. CHF entspricht. Da der Online-Markt insgesamt derzeit noch kleiner ist als der terrestrische, konnte der Umsatzanstieg im digitalen Bereich den Rückgang im terrestrischen Bereich aber nicht gänzlich auffangen.

    Mit 61,6 % war der Umsatzanstieg des Online-Geschäfts des Casino Montreux besonders stark. Lediglich die Spielbanken Davos und Interlaken haben im Online-Bereich minimale Umsatzrückgänge von 2,7 bzw. 2,8 % verzeichnet.

    Seit der Legalisierung von Online-Casinos im Jahr 2019 sind die Bruttospielerträge insgesamt drastisch gestiegen. Lagen diese 2019 bei vier aktiven Online-Casinos noch bei 23,5 %, haben sie 2024 nun ihr Rekordhoch erreicht.

    Casino-Schwarzmarkt bleibt größtes Problem

    Während sich der legale Glücksspielmarkt somit langsam aber zunehmend in den Online-Bereich verlagert, bleibt der Schwarzmarkt laut Casino Verband weiterhin das größte Problem. Abgesehen von großen Risiken für den Spieler- und Jugendschutz gehen auch dem Staat durch die illegalen Aktivitäten Millioneneinnahmen verloren.

    So haben die legalen Spielbanken 2024 insgesamt 268,8 Mio. CHF Spielbankenabgaben geleistet, die Online-Casinos ihrerseits 132,1 Mio. CHF. Da die illegalen Anbieter diese Abgaben nicht leisteten, seien dem Staat schätzungsweise weitere 75 Mio. CHF entgangen. Der Casino Verband schreibt hierzu:

    Illegale Geldspiele unterlaufen sämtliche Ziele des Geldspielgesetzes und verursachen einen grossen volkswirtschaftlichen Schaden in der Schweiz (Spielsucht, Einnahmenverlust für die AHV, Geldwäscherei). Für die Schweizer Casinos entsteht ein unfairer Wettbewerb. Sie halten sich an das Geldspielgesetz und bezahlen hohe Abgaben und Steuern.

    Der Verband appelliert daher weiter an die Behörden, die illegalen Anbieter effektiver zu bekämpfen. Dabei gehe es nicht nur um den Verlust von Steuereinnahmen, sondern auch um die Spielerinnen und Spieler, die weder vor betrügerischen Machenschaften noch vor exzessiver Spielteilnahme und Spielsucht geschützt werden.

    Schweizer Casino-Landschaft im Wandel

    Im Jahr 2024 waren in der Schweiz insgesamt 21 terrestrische Spielbanken aktiv. Zehn dieser Spielbanken haben mit einer entsprechenden Zusatz-Konzession zudem ein Online-Casino betrieben. Nachdem alle Konzessionen zum Jahresende abgelaufen waren, konnten 20 der bestehenden Spielbanken eine neue Konzession erhalten.

    Lediglich das Casino Schaffhausen hatte sich nicht um eine neue Konzession beworben und plant seine Schließung im Dezember dieses Jahres. Stattdessen soll ein neues Casino in Winterthur entstehen, welches von Swisscasinos betrieben wird.

    Darüber hinaus soll Mitte 2026 ein weiteres Casino in Prilly bei Lausanne entstehen, betrieben von der Group Tranchant. Zudem werden die Casinos in Locarno, St. Moritz und Mendrisio künftig ein Online-Casino betreiben, da sie Ende letzten Jahres die dazu benötigte Zusatz-Konzession erhalten haben.

    Quellen: Schweizer Casino Verband

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