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Die britische Glücksspielaufsicht, UK Gambling Commission (UKGC), hat einen dringenden Appell an die international tätigen Entwickler von Online-Glücksspielen veröffentlicht. Laut der Behörde begünstigten die iGaming-Provider direkt den Schwarzmarkt, indem sie B2B-Partnerschaften mit illegalen Online-Casinos pflegten. Die UKGC appelliert daher an die Unternehmen, Kooperationen dieser Art zu überdenken.
B2B-Partnerschaften mit dem Schwarzmarkt
Die UKGC ist nicht nur für die Lizenzierung und Überwachung der legalen Online-Glücksspiel-Anbieter in Großbritannien zuständig, sondern erteilt auch entsprechende B2B-Lizenzen an die Entwickler der Online-Glücksspiele. Ebenso wie in Deutschland sind also nicht nur die Glücksspiel-Plattformen, sondern auch die einzelnen virtuellen Glücksspiele behördlich reguliert.
Wie die Behörde in ihrer am Montag veröffentlichten Mitteilung erklärt, seien legale Online-Casino-Spiele aber ebenso bei illegalen wie bei den legalen Anbietern zu finden. Die von der UKGC lizenzierten Spieleentwickler belieferten also nicht nur den regulierten Markt, sondern auch den Schwarzmarkt.
Damit verstießen die Entwickler oft sogar gegen ihre eigenen Vertragsvereinbarungen mit der Glücksspielbehörde, mahnt die UKGC. In der Mitteilung heißt es hierzu:
„Anbieter mit Business-to-Business (B2B) Gaming-Services einschließlich Live-Spielen, Live Casino und Slots können die Behörde im Kampf gegen den illegalen Markt unterstützen, indem sie ihre eigenen Praktiken überdenken. Die Commission hat festgestellt, dass Drittanbieter in einigen Fällen [...] Spiele auf den illegalen Markt bringen, was oft gegen ihre vertraglichen Verpflichtungen verstößt.”
Mit diesem Verhalten riskieren die UKGC-Lizenznehmer die Suspendierung oder den Entzug der eigenen Lizenz, so die Behörde weiter. Die Glücksspielaufsicht appelliere daher an die Unternehmen, ihre Geschäftspartnerschaften genau unter die Lupe zu nehmen, um sicherzustellen, dass sie nicht Teil des illegalen Markts sein.
Bestehende Partnerschaften mit Verflechtungen ins illegale Online-Glücksspiel sollten dann umgehend eingestellt werden.
Nur gemeinsam gegen illegale Online-Casinos
Die UKGC weist darauf hin, dass ihre Lizenznehmer diese eher generische Ermahnung ernst nehmen sollten. So behalte sich die Behörde vor, gezielte unangekündigte Prüfungen diesbezüglich durchzuführen.
Den illegalen Casino-Markt direkt oder indirekt zu unterstützen, sei nicht akzeptabel. Schließlich biete der unregulierte Markt keinen ausreichenden Spielerschutz oder Anti-Geldwäsche-Vorkehrungen.
Vom Glücksspiel via GAMSTOP gesperrte Spieler hätten weiterhin Zugang zu den Spielen im Schwarzmarkt und könnten auch nicht vor Betrug und Datenschutzverletzungen geschützt werden.
Es sei unverzichtbar für die Branche und den Schutz der Spieler, das Problem des Schwarzmarkts global und gemeinsam anzugehen. Die Kooperation zwischen Lizenznehmern und Behörde sei entsprechend unerlässlich.
Quelle: UK Gambling Commission