Jahresbericht 2024: Alderney bleibt Magnet für Online-Glücksspiel-Anbieter

Die Glücksspielbehörde AGCC hat 2024 rund 2,45 Millionen Pfund an die Staatskasse Alderneys abgeführt. Trotz Rückgang bei Lizenznehmern bleibt der Standort auch international gefragt.

Sonja Çeven Datum: Lesedauer: min.
zuletzt aktualisiert: 03.06.2025

Jahresbericht 2024: Alderney bleibt Magnet für Online-Glücksspiel-Anbieter

Die Glücksspielbehörde AGCC hat 2024 rund 2,45 Millionen Pfund an die Staatskasse Alderneys abgeführt. Trotz Rückgang bei Lizenznehmern bleibt der Standort auch international gefragt.

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    Trotz rückläufiger Neuzugänge bleibt Alderney ein gefragter und finanzstarker Lizenzierungsstandort im internationalen Online-Glücksspiel. Die Alderney Gambling Control Commission (AGCC) hat in ihrem Ende Mai veröffentlichten Jahresbericht mitgeteilt, dass im Jahr 2024 rund 2,45 Millionen Pfund an die Staatskasse abgeführt wurden – mehr als ursprünglich prognostiziert. Seit ihrer Gründung vor 25 Jahren habe die Kommission damit insgesamt über 42,5 Millionen Pfund an die States of Alderney ausgeschüttet.

    Stabile Einnahmen trotz Marktkonsolidierung

    Im Bericht ist von einer robusten finanziellen Lage und einem stabilen regulatorischen Rahmen die Rede. Trotz weltweit gestiegener Anforderungen an Lizenzgeber habe der Europarat Alderneys Regulierungsstruktur jüngst eine „hohe Effektivität und zeitgemäße Ausgestaltung“ bescheinigt. Positiv hervorgehoben werde insbesondere die Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft sowie die regelmäßige Vor-Ort-Aufsicht.

    Zum Jahresende 2024 seien 36 Lizenznehmer registriert gewesen – ein Rückgang gegenüber 43 im Vorjahr. Neue Lizenzen seien im Berichtsjahr nicht vergeben worden; mehrere Lizenzen und Zertifikate seien hingegen auf Wunsch der Inhaber zurückgegeben oder nicht verlängert worden.

    Trotz dieser Konsolidierung sei das Lizenzaufkommen wirtschaftlich stabil geblieben. Die Einnahmen aus Lizenzgebühren hätten leicht auf 4,67 Millionen Pfund zugelegt, ergänzt durch rund 470.000 Pfund an sonstigen Gebühren.

    Laut Bericht habe die AGCC im Jahr 2024 insgesamt 28 Inspektionen durchgeführt, darunter 19 bei Online-Casinos, sowohl vor Ort als auch international. Im Fokus standen demnach insbesondere Maßnahmen zur Geldwäscheprävention (AML/CFT), die Spielerregistrierung, Zahlungsflüsse sowie technische und organisatorische Sicherheitsvorkehrungen.

    Darüber hinaus seien 1.245 Verdachtsmeldungen durch Lizenznehmer eingegangen – ein Indikator für hohe Aufmerksamkeit im Bereich Finanzkriminalität. Der auffällige Anstieg der Spielerbeschwerden auf 142 Fälle (Vorjahr: 40) habe mit dem Markteintritt eines Anbieters mit großer Kundenbasis zu tun.

    Internationale Anerkennung für Aufsicht und Compliance

    AGCC-Vorsitzender Lord Faulkner erklärte, das Verhältnis zu den Lizenznehmern sei eng und direkt – was helfe, regulatorische Standards hochzuhalten. Als Beleg führte er das gute Abschneiden bei der MONEYVAL-Prüfung des Europarats im Jahr 2024 an.

    MONEYVAL ist ein Gremium des Europarats, das die Wirksamkeit nationaler Maßnahmen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung bewertet. Die Prüfer hätten laut Bericht nicht nur die technische Umsetzung der Geldwäschevorgaben gewürdigt, sondern auch die strukturierte Kommunikation zwischen Aufsicht, Lizenznehmern und weiteren Behörden positiv hervorgehoben.

    Die AGCC setze weiterhin auf persönliche Betreuung, regelmäßige Inspektionen und branchenspezifische Schulungen – ein Ansatz, der international zunehmend Beachtung finde. Auch 2025 wolle die Kommission auf Transparenz, Kontrolle und partnerschaftlichen Dialog setzen.

    Damit unterstreiche Alderney seinen Anspruch, ein attraktiver Standort für seriöse und nachhaltig wirtschaftende Glücksspielanbieter zu bleiben – gerade in einem regulatorisch zunehmend komplexen Umfeld.

    Quellen: Alderney Gambling Control, Jahresbericht 2024

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