Niederlande: 13 Änderungen bei der Glücksspiel-Regulierung beschlossen

Das niederländische Parlament hat Anpassungen an der Regulierung des Glücksspiels beschlossen. Insgesamt wurde in 19 Sachen eine Entscheidung gefällt.

Sonja Çeven Datum: Lesedauer: min.
zuletzt aktualisiert: 16.04.2025

Niederlande: 13 Änderungen bei der Glücksspiel-Regulierung beschlossen

Das niederländische Parlament hat Anpassungen an der Regulierung des Glücksspiels beschlossen. Insgesamt wurde in 19 Sachen eine Entscheidung gefällt.

Inhaltsverzeichnis

    Das niederländische Parlament hat am Dienstag über 19 Anträge zur Anpassung der Glücksspielregulierung entschieden. Insgesamt 14 davon wurden mehrheitlich angenommen und sollen insbesondere für Verbesserungen bei der Bekämpfung illegalen Glücksspiels und beim Spielerschutz sorgen. Auch ein Antrag, die geplante Erhöhung des Mindestalters zur Spielteilnahme zu stoppen, wurde abgelehnt.

    Die Glücksspielbehörde auf dem Prüfstand

    Viele der eingebrachten Anträge beziehen sich auf die aktuelle Arbeit der Glücksspielbehörde Kansspelautoriteit (KSA) und deren Befugnisse in Bezug auf Regelverstöße und Schwarzmarkt-Bekämpfung. Zunächst einmal haben die Abgeordneten beschlossen, die KSA schnellstmöglich mit weiteren Befugnissen auszustatten.

    Die Behörde soll künftig autorisiert sein, nicht nur gegen Glücksspiel-Anbieter, sondern auch gegen Zahlungsdienstleister und Banken Strafen zu verhängen. Anbieter hingegen sollen bei wiederholten Regelströßen härtere Sanktionen erhalten und notfalls auch die Lizenz entzogen bekommen.

    Darüber hinaus soll die Behörde intensiver mit den Glücksspielbehörden anderer Länder zusammenarbeiten und eine Whitelist führen, was erlaubte Glücksspiel-Werbung über Google anbelangt. Zum Thema Werbung solle zudem kritisch untersucht werden, warum die KSA bislang nicht erfolgreich gegen unerlaubte Glücksspielwerbung in Spiele-Apps vorgeht.

    Weitere beschlossene Anträge beziehen sich vor allem auf die Verbesserung des Spieler- und Jugendschutzes. Zum einen soll das zentrale Spielersperrsystem CRUKS verbessert werden. Aktuell sei es schwierig, Fremdsperren gegen den Willen der Betroffenen durchzusetzen. Zudem sei der Anmeldeprozess aktuell insgesamt zu aufwändig.

    Was die Spielerinnen und Spieler direkt betrifft, soll zudem künftig ein Verbot von Zahlungen mit Kreditkarten und anderen geliehenen Geldern eingeführt werden.

    Weitere Diskussion um Anhebung des Mindestalters

    Was die seit längerem geplante Anhebung des Mindestalters zur Teilnahme an bestimmten Spielformen, insbesondere am Online-Glücksspiel. Der PVV-Abgeordnete Peter Smitskram hatte einen Antrag gestellt, die Erhöhung des Mindestalters von 18 auf 21 Jahren nicht umzusetzen. Der Antrag wurde jedoch mehrheitlich abgelehnt.

    Vielmehr stimmte die Mehrheit der Abgeordneten für einen Antrag, dass eine mögliche Altersanhebung zunächst eingehend geprüft werden sollte. So habe bislang keine Untersuchung stattgefunden, ob ein Verbot der Glücksspielteilnahme für junge Erwachsene ab 18 Jahren diese womöglich in den Schwarzmarkt treiben könnte.

    Abgelehnt wurden zudem ein Antrag auf eine ausgewogene regionale Verteilung der staatlichen Spielbanken sowie auf eine umfangreiche Untersuchung dazu, ob die Legalisierung des Online-Glücksspiels zu einem Anstieg von Spielsucht geführt hat. 

    Quellen: Parlament der Niederlande (Tweede Kamer)

    Bild: ©Tweede Kamer der Staten-Generaal

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