ESBK Tätigkeitsbericht 2024: Anstieg illegaler Online-Glücksspiele und der Strafverfolgung

Die ESBK berichtet 2024 von einem wachsenden Markt illegaler Online-Glücksspiele und verstärkten strafrechtlichen Maßnahmen.

Sonja Çeven Datum: Lesedauer: min.
zuletzt aktualisiert: 26.06.2025

ESBK Tätigkeitsbericht 2024: Anstieg illegaler Online-Glücksspiele und der Strafverfolgung

Die ESBK berichtet 2024 von einem wachsenden Markt illegaler Online-Glücksspiele und verstärkten strafrechtlichen Maßnahmen.

Inhaltsverzeichnis

    Die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK) hat am 25. Juni ihren Tätigkeitsbericht 2024 veröffentlicht. Darin geht die Behörde insbesondere auf die Entwicklung der legalen Glücksspiellandschaft sowie des illegalen Glücksspiels im terrestrischen und Online-Bereich ein. Dem Bericht zufolge habe es einen deutlichen Anstieg illegaler Online-Casinos gegeben. In der Folge habe die Behörde 601 neue Domains gesperrt worden und auch bei der Strafverfolgung sei es zu einer deutlichen Zunahme der Aktivitäten gekommen.

    Bewusstes Ausweichen auf illegale Angebote

    Laut dem Bericht der ESBK habe es 2024 eine spürbare Zunahme von illegalen Online-Glücksspielangeboten gegeben. Die rechtlichen und technischen Herausforderungen bei der Bekämpfung dieser illegalen Angebote würden zunehmend komplexer, da diese Anbieter oft in Ländern tätig seien, in denen keine oder weniger strenge Glücksspielgesetze existierten.

    Ein weiteres Problem sei, dass immer mehr Spieler, vor allem jüngere Menschen, von diesen illegalen Plattformen angezogen würden. Häufig werde von den Spielern Unwissenheit als Begründung vorgebracht, warum sie auf illegalen Websites spielten.

    Diese Argumentation werde von der ESBK jedoch als nicht glaubwürdig erachtet. Auch entschuldige die vermeintliche Unwissenheit die Teilnahme an illegalen Glücksspiel nicht. Ein weiteres Motiv zur Nutzung der illegalen Angebote sei die Umgehung von Spielersperren.

    Spielerinnen und Spieler, die aufgrund von Selbst- oder Fremdsperren keinen Zugang zum legalen Glücksspiel hätten, wichen auf den Schwarzmarkt aus, was ein aus Sicht des Spielerschutzes ein großes Risiko darstelle.

    Um dem wachsenden Schwarzmarkt entgegenzuwirken, habe die ESBK im Jahr 2024 insgesamt 601 neue Domains gesperrt, um den Zugang zu illegalen Plattformen erschweren. Auch die kontinuierliche Veröffentlichung einer Liste illegaler Glücksspielseiten sei Teil der Strategie, den Markt zu kontrollieren und zu regulieren.

    Strafverfolgung deutlich intensiviert

    Im Bereich der Strafverfolgung habe  die ESBK im Jahr 2024 erhebliche Fortschritte erzielt. Insgesamt seien 132 Strafverfahren eröffnet worden, was einen Anstieg von 28 % im Vergleich zum Vorjahr darstelle. Die Zahl der Hausdurchsuchungen sei um 46 % auf insgesamt 38 Durchsuchungen gestiegen , was ebenfalls die zunehmende Aktivität der Behörde im Kampf gegen illegales Glücksspiel zeige.

    Ein zentrales Ziel der ESBK sei es, illegalen Anbietern von Glücksspielen das Handwerk zu legen und ihre Aktivitäten strafrechtlich zu verfolgen. Dabei arbeite die Behörde eng mit den Kantonspolizeien und anderen Strafverfolgungsbehörden zusammen. Dies ermögliche es, Beweismaterial zu sammeln und die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

    Es sei jedoch nicht nur die Bekämpfung der illegalen Anbieter, die im Fokus stehe. Die ESBK habe auch die Spieler ins Visier genommen, die sich an illegalen Glücksspielen beteiligen. Ihre Einsätze und Gewinne würden von der Behörde eingezogen, da diese auf illegalen Plattformen erzielt worden seien.

    Zwar würden die Spielerinnen und Spieler  nicht strafrechtlich verfolgt, jedoch drohten ihnen die Beschlagnahmung ihrer Gewinne sowie mögliche weitere Unannehmlichkeiten bei Hausdurchsuchungen.

    Stabilität für den legalen Markt

    Im Hinblick auf den legalen Glücksspielmarkt hat die ESBK in ihrem Bericht eine detaillierte Übersicht über die Entwicklung der konzessionierten Spielbanken in der Schweiz gegeben. Ende 2024 seien 20 Spielbanken unter den neuen Konzessionen bereit gewesen, ihren Betrieb aufzunehmen.

    Alle 20 Spielbanken hätten die erforderlichen Prüfungen erfolgreich bestanden und von der ESBK die Betriebsbewilligung erhalten, um ihren Betrieb unter den neuen Regeln ab Januar 2025 fortzusetzen.

    Im Bereich der landbasierten Spielbanken sei der Bruttospielertrag im Vergleich zum Vorjahr um 5,8 % gesunken, während im Bereich der Online-Spielangebote ein Anstieg von 8,5 % zu verzeichnen gewesen sei. Der Gesamt-BSE sei im Jahr 2024 um 1,2 % gesunken.

    Die ESBK habe 2024 eine Vielzahl von Betriebsaufnahmekontrollen durchgeführt, um sicherzustellen, dass die gesetzlichen Anforderungen und die Sicherheitskonzepte korrekt umgesetzt würden. Im Rahmen dieser Kontrollen seien insgesamt 391 Inspektionstage durchgeführt worden. 

    Diese Kontrollen umfassten nicht nur landbasierte Casinos, sondern auch Online-Angebote. Zudem wurden im Jahr 2024 die Spielbanken erneut auf ihre Sicherheits- und Sozialkonzepte hin überprüft, um den Spielerschutz zu gewährleisten und sicherzustellen, dass die Erträge korrekt abgerechnet werden.

    Quelle: ESBK, Tätigkeitsbericht 2024

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