Curaçao bekämpft Online-Casinos mit ausländischer Lizenz

In Curaçao registrierte Glücksspielfirmen arbeiten illegal, wenn sie ausschließlich über eine ausländische Lizenz verfügen, mahnt die Glücksspielbehörde des Landes.

Sonja Çeven Datum: Lesedauer: min.
zuletzt aktualisiert: 03.07.2025

Curaçao bekämpft Online-Casinos mit ausländischer Lizenz

In Curaçao registrierte Glücksspielfirmen arbeiten illegal, wenn sie ausschließlich über eine ausländische Lizenz verfügen, mahnt die Glücksspielbehörde des Landes.

Inhaltsverzeichnis

    Die Glücksspielbehörde von Curaçao (CGA) hat angekündigt, strikt gegen Online-Glücksspiel-Anbieter mit ausländischer Lizenz vorzugehen. Wer auf der niederländischen Karibikinsel im iGaming-Sektor tätig sei, müsse zwingend über eine örtliche Lizenz verfügen, heißt es in der Pressemeldung vom 1. Juli.

    Gültige Lizenzen aus anderen Ländern reichten nicht aus, um vom Standort Curaçao aus ein Online-Casino zu betreiben. Die Ankündigung erfolgt im Kontext der Bestrebungen Curaçaos, international als seriöser Glücksspiel-Standort wahrgenommen zu werden.

    Curaçao-Lizenz für ansässige Anbieter verpflichtend

    In Curaçao findet seit wenigen Jahren eine umfangreiche Umstrukturierung des Glücksspielmarktes statt. Mit Inkrafttreten des neuen Glücksspielgesetzes Landsverordening op de Kansspelen (LOK) am 1. März 2024 wurde erstmals die Glücksspielbehörde Curaçao Gaming Authority errichtet und ein neues Lizenzierungsmodell eingeführt.

    Die Betreiber von Online-Glücksspiel-Plattformen sind seither verpflichtet, sich um eine offizielle Lizenz der CGA zu bemühen. Aktuell gebe es im Land jedoch noch viele registrierte Online-Casino-Anbieter, die über eine ausländische B2C-Lizenz arbeiteten, heißt es in der Meldung der CGA.

    Dies sei nicht nur illegal, sondern auch irreführend für B2B-Provider, Zahlungsdienstleister und andere Dritte, die mit in Curaçao registrierten Unternehmen kooperieren. Weiterhin heißt es: 

    Darüber hinaus warnt die CGA, dass dies zudem einen Verstoß gegen das Strafgesetz von Curaçao darstellen könnte. Wer derartige Aktivitäten ermöglicht, egal ob wissentlich oder nicht, könnte sich also illegaler Handlungen strafbar machen.”

    Anbieter müssten nun in den nächsten Tagen mit schriftlichen Unterlassungsverfügungen seitens der Behörde rechnen und seien damit aufgefordert, ihr Geschäft einzustellen bzw. sich um eine Curaçao-Lizenz zu bemühen.

    Vom „Täter” zum Kämpfer für Legalität?

    Die zum Königreich der Niederlande gehörige Karibikinsel Curaçao gilt als Steueroase und Paradies für Online-Glücksspiel-Anbieter. Online-Casinos aus Curaçao sind in Ländern wie Deutschland jedoch seit jeher illegal und bis dato hat sich die Insel nicht darum bemüht, Inhalte per Geoblocking zu sperren.

    Ganz im Gegenteil haben die Curaçao-Casinos gezielt Spielerinnen und Spieler im Ausland adressiert und ihre Plattformen in verschiedenen Sprachen zur Verfügung gestellt. Casinos mit Standort bzw. Lizenz in Curaçao sind in den meisten anderen Ländern pauschal illegal und ein Dorn im Auge insbesondere europäischer Regulierungsbehörden.

    Nun scheint sich Curaçao mit demselben Problem konfrontiert zu sehen, wie es dies seit Jahren selbst im Ausland verursacht hat. Ob die CGA in Konsequenz ihres eigenen Kampfes gegen illegale Online-Casinos aus dem Ausland in Zukunft auch die eigenen Online-Casinos für das Ausland unzugänglich machen wird, bleibt zunächst fraglich.

    Quellen: CGA Meldung via LinkedIn, Curaçao Gaming Authority, Landsverordening op de Kansspelen

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