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Die Gambling Regulatory Authority of Ireland (GRAI) bereitet sich auf die künftige Vergabe der ersten offiziellen Glücksspiellizenzen des Landes vor. Am Montag hat die Behörde in diesem Kontext die öffentliche Konsultationsphase begonnen, um Meinungen von Stakeholdern, Anbietern und der Öffentlichkeit zu regulatorischen Aspekten der Lizenzvergabe einzuholen.
Erst letzte Woche hatte die Behörde zudem gemeinsam mit ihrem britischen Pendant, der UK Gambling Commission, eine Absichtserklärung unterzeichnet. Damit solle die künftige Zusammenarbeit der Behörden untermauert werden, um gemeinsame internationale Interessen zu verfolgen und Aufgaben zu meistern.
Variierende Lizenzgebühren und drei Jahre Gültigkeit
Am 5. März 2025 hat die irische Glücksspielbehörde erstmals ihre Arbeit aufgenommen. Etabliert wurde die Behörde mit dem Gambling Regulation Act, der am 23. Oktober 2024 in Kraft getreten ist. Das neue Gesetz sieht erstmals eine Regulierung des gesamten Glücksspielmarktes, inklusive Online-Sportwetten und Online-Glücksspiele, vor.
Zu den ersten Aufgaben der neuen Glücksspielbehörde gehört es, die Bedingungen und Details für die künftige Lizenzvergabe festzulegen. Hierzu bittet die GRAI nun um Feedback aus der Branche und der Öffentlichkeit im Allgemeinen. Noch bis zum 5. Mai 2025 können Interessierte per E-Mail an der Konsultation teilnehmen.
Konkret möchte die Behörde Rückmeldung zu den geplanten Lizenzgebühren je nach Anbieterkategorie, zur angedachten Geltungsdauer der Lizenzen sowie zu einigen Bedingungen zum Lizenzerhalt.
Was die Lizenzgebühren betrifft, so plant die Behörde ein Stufenmodell, welches sich nach den Bruttospielerträgen der Anbieter richtet. Landbasierte Anbieter werden dabei deutlich weniger zur Kasse gebeten.
Teurere Lizenzen für Online-Glücksspiel
Wettanbieter der niedrigsten Umsatzkategorie (bis 99.999 €) müssten nur 750 € Gebühren zahlen, für Gaming-Anbieter bis 499.999 € Umsatz soll die Gebühr bei 5.500 € liegen. Nach oben hin liegen die Gebühren für landbasierte Wettanbieter mit mehr als 10 Mio. € Umsatz bei 20.000 €, bei terrestrischen Gaming-Anbietern ab 30 Mio. € Umsatz bei 225.000 €.
Bei den Online-Wettanbietern starten die Lizenzgebühren bei 20.000 € für alle bis 249.999 € Umsatz und reichen bis 400.000 € für Anbieter mit mindestens 200 Mio. € Umsatz. Die Remote-Gaming-Gebühren hingegen reichen von 20.000 € bei maximal 199.999 € Umsatz bis zu 450.000 € Gebühren ab 50 Mio. € Umsatz.
Die für die Lizenzen geplante Gültigkeitsdauer hingegen ist pauschal auf drei Jahre angesetzt. Auch diesbezüglich sollen sich Interessierte bei der Konsultation gezielt äußern.
Weiterhin betont die Behörde, dass Anbieter sich auf die technische Anbindung an das nationale Sperrregister vorbereiten sollen, auch falls dieses erst nach Erteilung der Lizenzen tatsächlich verfügbar sein sollte. Wer im Rahmen der Konsultation Feedback geben möchte, solle sich dabei auf 1.000 Wörter beschränken.
Weitere internationale Partnerschaften geplant
Im internationalen Vergleich ist Irland mit seiner erstmaligen Regulierung von Online-Glücksspielen sehr spät dran. Auch wenn die Regierung schon vor knapp zwei Jahrzehnten beschlossen hatte, seine Gesetzgebung an die moderne Realität des Glücksspiels anzupassen, kam es auf politischer Ebene immer wieder zu Verzögerungen.
Damit Irland nun von Beginn an gut aufgestellt ist, setzt die neue Glücksspielbehörde insbesondere auch auf internationale Kooperation. Letzten Mittwoch hat die GRAI daher ihre Zusammenarbeit mit der britischen UK Gambling Commission formalisiert.
Beim Betreffen von Vertretern beider Behörden in Dublin ging es insbesondere um Compliance, Marktüberwachung, Vollzug und andere Regulierungsthemen, die sich international überschneiden. Die CEO der GRAI, Anne Marie Caulfield, kommentierte:
„Irland und das Vereinigte Königreich teilen sich viele der gleichen Anbieter und Glücksspielpraktiken. Dieses Abkommen wird unsere Möglichkeiten zur Informationsweitergabe und zur effektiven Wahrnehmung unserer jeweiligen regulatorischen Aufgaben deutlich verbessern. Ein offener Dialog und eine enge Zusammenarbeit zwischen beiden Jurisdiktionen sind von größter Bedeutung.”
Sie sei der UKGC für die Ratschläge und Unterstützung der letzten Monate sehr dankbar, so Caulfield weiter. Auch mit den Behörden anderer Länder sei die GRAI bereits in Gesprächen. Weitere Absichtserklärungen mit EU-Regulierungsbehörden sollen daher in den nächsten Monaten folgen.
Quellen: GRAI Lizenzen, GRAI MoU