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Hessens Innenminister: Lizenzierte Anbieter stärken, Schwarzmarkt eindämmen
Der hessische Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck (CDU) hat sich beim Parlamentarischen Abend des Hessischen Münzautomaten-Verbands (HMV) und des Dachverbands Die Deutsche Automatenwirtschaft (DAW) für eine entschlossene Neuausrichtung der Glücksspielpolitik ausgesprochen.
Poseck betont neue Prioritäten der Glücksspielpolitik beim Parlamentarischen Abend in Wiesbaden
Vor zahlreichen Gästen aus Politik, Behörden und Branche betonte Poseck:
„Glücksspiele haben seit jeher eine besondere Anziehungskraft. Es ist die Aufgabe des Staates, diesen Spieltrieb mit einem wirksamen Schutz der Spieler zu verbinden. Den Schwarzmarkt für illegale Angebote können wir nur dann erfolgreich eindämmen, wenn wir auf dem legalen Markt attraktive Alternativen schaffen.“
Die Hessische Landesregierung werde sich daher weiterhin dafür einsetzen, die lizenzierten Anbieter zu stärken und sie von unnötiger Regulierung zu entlasten, so Poseck weiter.
Automatisiertes Glücksspiel: Zwischen Regulierung und Realität
Georg Stecker, Vorstandssprecher des DAW, begrüßte den hessischen Ansatz der Regulierung nach qualitativen Maßstäben. Er machte jedoch deutlich, dass bundesweit dringender Reformbedarf bestehe:
„Mit Blick auf die Spielverordnung brauchen wir in Deutschland dringend bessere Rahmenbedingungen für ein legales Angebot. Die derzeitigen Geräte kommen bei vielen Gästen nicht gut an, was eine zunehmende Abwanderung in den illegalen und komplett ungeschützten Schwarzmarkt zur Folge hat.“
Nur durch ein ausreichendes, verfügbares und bedürfnisgerechtes legales Angebot könne der sogenannte Kanalisierungsauftrag erfüllt werden – das heißt, Spieler aktiv vom Schwarzmarkt in sichere legale Angebote zu lenken.
Überregulierung und wirtschaftliche Bedrohung: Dramatischer Rückgang legaler Spielhallen in Hessen
Michael Wollenhaupt, Vorsitzender des HMV, schilderte eindrücklich die Herausforderungen, mit denen legale Anbieter in Hessen derzeit konfrontiert sind. Seit Inkrafttreten verschärfter Regulierungsmaßnahmen im Jahr 2021 sei die Zahl der legalen Spielhallenkonzessionen im Bundesland um mehr als 26 Prozent zurückgegangen.
Besonders die Gastronomie habe stark gelitten: Dort musste das dritte Spielgerät vielerorts entfernt werden. Die Situation sei daher sehr schwierig, so Wollenhaupt. Besonders kritisch sehe man die drastischen Erhöhungen der Spielapparatesteuer durch einzelne Kommunen.
Diese hätten ein Niveau erreicht, das für viele Betriebe schlicht nicht mehr zu leisten sei. Letztlich habe dies in vielen Fällen die Schließung vieler mittelständischer Familienbetriebe zur Folge.
Breite politische Beteiligung beim Parlamentarischen Abend: Hessens Landesregierung und Abgeordnete zeigen Präsenz
Der Parlamentarische Abend in Wiesbaden am 24. Juni 2025 war hochkarätig besetzt. Neben Innenminister Poseck waren auch Wirtschaftsminister Kaweh Mansoori (SPD), Kultusminister Armin Schwarz (CDU), der Minister für Bundes- und Europaangelegenheiten Manfred Pentz (CDU) und der Chef der Staatskanzlei Benedikt Kuhn (CDU) anwesend.
Weitere politische Repräsentanten waren unter anderem Tobias Eckert (SPD), Wiebke Knell (FDP), Dr. Thorsten Lieb (FDP) sowie Dr. Gerd Jaeger von Lotto Hessen. Die Gastgeber Georg Stecker (DAW) und Michael Wollenhaupt (HMV) begrüßten die zahlreichen Gäste persönlich.
Neben politischen Diskussionen stand auch gesellschaftliches Engagement auf der Agenda des Abends. Die Rheuma-Liga Hessen e.V. wurde im Rahmen der Veranstaltung mit einer Spende gewürdigt. Entgegengenommen wurde diese von Dr. Walter Hermann (1. Vorsitzender) und Manuela Wetzel (Geschäftsführerin).
Quelle:
Die Deutsche Automatenwirtschaft
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