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Neue Studie der UKGC: Glücksspiel in Großbritannien dient oft als Flucht aus dem Alltag
Eine aktuelle Untersuchung der UK Gambling Commission (UKGC) zeigt auf, dass viele Briten sich nicht nur aus finanziellen Gründen am Glücksspiel beteiligen. Stattdessen spielen soziale Aspekte, Nervenkitzel und insbesondere die Flucht aus dem Alltag eine zentrale Rolle. Die Ergebnisse der Studie bieten tiefere Einblicke in das Verhalten von Spielern und die damit verbundenen Risiken.
Fünf Hauptmotive für Glücksspiel ermittelt
Die Studie identifizierte fünf wesentliche Gründe, warum Menschen in Großbritannien an Glücksspielen teilnehmen:
Geld – Die Hoffnung auf hohe Gewinne oder der Wunsch, durch Glücksspiel Geld zu verdienen.
Soziale Interaktion – Der gemeinsame Besuch von Spielstätten schafft ein Zugehörigkeitsgefühl.
Spaß und Spannung – Glücksspiel wird oft als Freizeitvergnügen und zur Unterhaltung genutzt.
Bewältigung und Eskapismus – Viele Spieler nutzen Glücksspiel zur Ablenkung von Stress und Problemen.
Herausforderung – Einige sehen Glücksspiel als mentale Herausforderung oder Wettbewerb.
Während Online-Glücksspiel besonders häufig mit Eskapismus und Bewältigung in Verbindung steht, spielt bei stationären Glücksspielangeboten der soziale Aspekt eine bedeutendere Rolle.
Unterschiede zwischen Online- und Offline-Glücksspiel
Die Ergebnisse zeigen deutliche Unterschiede zwischen Online- und Offline-Spielverhalten:
- Online-Glücksspieler suchen häufiger nach einer Möglichkeit, dem Alltag zu entfliehen. Besonders Online-Casinos, Spielautomaten und Sportwetten stehen in Verbindung mit Stressbewältigung und emotionaler Ablenkung.
- Stationäres Glücksspiel wird primär aus sozialen Gründen betrieben. Besonders Bingo- und Casinospieler schätzen die soziale Interaktion. Hingegen spielen Wetten vor Ort kaum eine Rolle als sozialer Treffpunkt.
- Geld ist selten die Hauptmotivation, mit Ausnahme der Teilnahme an der National Lottery und anderen Lotterieformaten, die mit hohen Gewinnchancen werben.
Glücksspielbranche wächst weiter – mit steigenden Risiken
Der Glücksspielsektor in Großbritannien wächst kontinuierlich. Die UKGC berichtete von einer 6%igen Umsatzsteigerung zwischen April und Juni 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Besonders Online-Sportwetten verzeichneten hohe Gewinne mit einem Umsatz von 625 Millionen GBP.
Gleichzeitig werden jedoch auch die Risiken deutlich: Die Studie zeigt, dass problematisches Glücksspiel oft mit negativen Konsequenzen verbunden ist. Menschen, die auf Nicht-Sportereignisse wetten, haben eine neunmal höhere Wahrscheinlichkeit, als problematische Spieler eingestuft zu werden. Auch Online-Slots bergen ein erhöhtes Risiko.
Folgen problematischen Glücksspiels
Von den befragten Glücksspielern berichteten einige von schwerwiegenden Konsequenzen:
- 1,6 % gaben an, dass ihr Glücksspiel eine Beziehung beendet hat.
- 6,8 % mussten ihre Ausgaben für den Alltag einschränken.
- 6,4 % gaben zu, ihre Familie über ihr Spielverhalten belogen zu haben.
Auch das Umfeld der Spieler bleibt nicht unberührt: 48,1 % der Befragten kannten jemanden mit Glücksspielverhalten, und 3,5 % erlebten den Zusammenbruch einer Beziehung durch das Spielverhalten einer nahestehenden Person.
Fazit: Neue Erkenntnisse über das Glücksspielverhalten
Die UKGC-Studie zeigt, dass Glücksspiel nicht nur auf finanzielle Motivation zurückzuführen ist. Vielmehr wird es von vielen als Möglichkeit zur Bewältigung von Alltagsproblemen genutzt.
Besonders Online-Glücksspiele stehen mit Eskapismus in Verbindung, während stationäre Glücksspielangebote primär soziale Funktionen erfüllen. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit weiterer Forschungen und regulatorischer Maßnahmen, um problematisches Glücksspiel einzudämmen.
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