UKGC: Kooperation der Glücksspielbehörden

Der Geschäftsführer der britischen Glücksspielbehörde, Tim Miller, fordert in seiner Rede auf der Global Gaming Expo (G2E) in Las Vegas eine internationale Zusammenarbeit der Aufsichtsbehörden.

Sabine Löwenberger Datum: Lesedauer: min.
zuletzt aktualisiert: 13.10.2023

UKGC: Kooperation der Glücksspielbehörden

Der Geschäftsführer der britischen Glücksspielbehörde, Tim Miller, fordert in seiner Rede auf der Global Gaming Expo (G2E) in Las Vegas eine internationale Zusammenarbeit der Aufsichtsbehörden.

Inhaltsverzeichnis

    UKGC fordert internationale Zusammenarbeit der Aufsichtsbehörden

    In einer Rede am 10. Oktober 2023 auf der Global Gaming Expo (G2E) in Las Vegas hat Tim Miller, Geschäftsführer der UK Gambling Commission (UKGC), die Notwendigkeit einer internationalen Zusammenarbeit der Regulierungsbehörden betont. Eine Kooperation der Aufsichtsbehörden verstärke weltweit den Gesamteinfluss und gewährleiste durch die Ausrottung des illegalen Glücksspiels ein sicheres Umfeld für die Kunden. 

    Glücksspielregulierung: Ein Blick nach Großbritannien

    Mit Bruttospielerträgen von 14,1 Mrd. GBP bis März 2022 sei Großbritannien der größte lizenzierte Online-Glücksspielmarkt der Welt. Allein im März 2023 hätten 44 % der Erwachsenen an einem Glücksspiel teilgenommen. Der Markt sei stabil und die Gesetzgebung vertrete im internationalen Vergleich einen liberalen Ansatz mit hohen Kanalisierungsraten.

    Auch wenn Unternehmen wachsen wollen, stünden die Interessen und der Schutz der Kunden an erster Stelle. Das im April veröffentlichte White Paper fokussiere sich darauf, das Glücksspiel frei von Kriminalität und sicherer für alle Spieler zu machen. Der Bericht enthält mehr als 60 Empfehlungen, wie dieses Ziel erreicht werden könne.

    Die erste Konsultationsrunde begann im Juli und endet nächste Woche am 18. Oktober. Die ersten Konsultationen befassen sich mit dem finanziellen Risiko und der Gefährdung, der Gestaltung von Online-Spielen, der Wahlmöglichkeit der Verbraucher bei der Direktvermarktung und der Verbesserung der Altersüberprüfung in terrestrischen Einrichtungen. Miller sagte, die Kommission habe „Tausende von Antworten“ erhalten.

    Miller erwähnte auch die Erfolge, die die UKGC habe verzeichnen können. Im letzten Haushaltsjahr 2022/23 habe die Kommission 24 Durchsetzungsfälle abgeschlossen, bei denen die Betreiber über 60 Mio. GBP aufgrund von Regelverstößen gezahlt hätten. Dies mache 85 % aller Durchsetzungsmaßnahmen weltweit aus.

    Miller erläuterte:

    „Dass wir überhaupt Vollstreckungsmaßnahmen ergreifen müssen, zeigt, dass etwas schiefgelaufen ist. Aber unsere Bereitschaft, das Gewicht der uns vom Parlament verliehenen Befugnisse zu nutzen, führt dazu, dass die Betreiber ihr Verhalten und ihre Leistungen in unserem Rechtsraum überdenken und prüfen, wie ernst sie die Einhaltung unserer Vorschriften nehmen.“

    Hier legal, aber dort illegal: Notwendigkeit internationaler Kooperation

    Das Glücksspiel sei jedoch ein globales Geschäft. Derzeit seien die Vorschriften von nationalen Märkten abhängig, so dass ein und derselbe Betreiber mit denselben Strategien in einem Markt legal und in einem anderen verboten sei. In der Regel seien die jeweiligen Regulierungsbehörden jedoch nicht mit den Praktiken in anderen regulierten Märkten vertraut. Dies müsse sich ändern.

    Miller erklärte, dass die Kommission bei der Zusammenarbeit mit den Dienstleistern der Branche bereits sehr erfolgreich sei. So habe die UKGC mit Zahlungsanbietern, Internetsuchdiensten und verschiedenen Entwicklern zusammengearbeitet.

    Dies habe zu einem Rückgang um 46 % des Datenverkehrs bei den größten Namen des illegalen Glücksspiels auf dem britischen Markt geführt. Für Miller sei dies ein Beweis dafür, dass Zusammenarbeit ein wesentlicher Bestandteil des Erfolgs sei und viel zur Verhinderung illegaler Glücksspiele beigetragen habe.   

    Miller erklärte:

    „Da sich immer mehr nordamerikanische Länder für Online-Glücksspiele oder Sportwetten öffnen, sehen wir immer mehr große britische oder europäische Anbieter, die sich hier, auf Ihren Märkten, niederlassen wollen. Deshalb halten wir die internationale Zusammenarbeit zwischen den Glücksspielregulierungsbehörden für so wichtig. Wir regulieren zunehmend dieselben Unternehmen, wir befassen uns mit denselben Risiken, wir stehen vor denselben Herausforderungen.“

    Angesichts dieser Tatsache strebe die UKGC derzeit eine Reihe von Absichtserklärungen mit US-Regulierungsbehörden an. Dadurch würden klare Arbeitsbeziehungen geschaffen, die zu einer effektiven Zusammenarbeit führten.

    Je mehr die Glücksspielregulierer über die Regeln, Standards und Märkte der anderen wüssten, je mehr Informationen und bewährte Verfahren ausgetauscht würden und je mehr gegenseitige Unterstützung es gebe, desto effektiver könnten die Behörden arbeiten.

    Dies wiederum mache es unkooperativen Betreibern schwerer, die Vorgaben einer Regulierungsbehörde zu umgehen. Wenn ein Unternehmen in einem Land gegen die Vorschriften verstoße, werde dieser Vorfall auch in den Behörden anderer Länder thematisiert. Daher könne nur die Kooperation faire und sichere Glücksspiele gewährleisten.

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