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UKGC: Anstieg des Online-Glücksspiels
Die britische Glücksspielkommission UK Gambling Commission (UKGC) hat jüngst auf ihrer Webseite aktuelle Daten zur Glückspiel-Branche in Großbritannien veröffentlicht. Die Daten wurden von den Betreibern zur Verfügung gestellt und umfassen terrestrisches und virtuelles Glücksspiel im Zeitraum von März 2020 bis September 2024.
Glücksspiel-Anbieter verzeichnen 11 % Wachstum
In dieser Veröffentlichung wird das zweite Quartal (Q2) des Geschäftsjahres 2024 bis 2025 mit dem zweiten Quartal (Q2) von 2023 bis 2024 verglichen, mit dem Ziel, die Veränderungen des Marktes in den Vergleichszeiträumen zu beleuchten.
Die neusten Daten der Betreiber zeigen, dass sich der gesamte Bruttospielertrag im zweiten Quartal 2024 auf 1,32 Mrd. GBP belief. Dies entspricht einem Anstieg von 11 % im Vergleich zum zweiten Quartal des Vorjahres.
Die Gesamtzahl der Wetten und/oder Einsätzen an Automatenspielen stieg im Jahresvergleich um 12 % und erreichte mit 25,2 Mrd. GBP zum dritten Mal in Folge einen neuen Höchststand, während die durchschnittliche Anzahl der aktiven Konten im Quartal um 8 % zunahm.
Mehr Spieler, aber niedrigere Einsätze
Die Bruttospielerträge aus Echtgeld-Wetten stiegen im Jahresvergleich um 6 % auf 453 Mio. GBP. Die Anzahl der Wetten ging um 10 % zurück, während die durchschnittliche Anzahl der aktiven Konten pro Monat im zweiten Quartal um 9 % stieg.
Die Bruttospielerträge aus Spielautomaten stiegen im Jahresvergleich um 16 % auf 680 Mio. GBP. Die Anzahl der Spins stieg um 13 % auf 23,3 Mrd. GBP, während die durchschnittliche Anzahl der aktiven Konten pro Monat im zweiten Quartal um 16 % auf 4,4 Millionen pro Monat stieg.
Die Anzahl der Online-Slots-Sitzungen, die länger als eine Stunde dauern, stieg im Jahresvergleich um 9 % auf 10 Millionen. Die durchschnittliche Sitzungsdauer blieb bei 17 Minuten, jedoch mit niedrigeren Einsätzen. Lagen diese im vergangenen Jahr noch bei durchschnittlich 4,20 GBP pro Sitzung, ist dieser Wert auf 4,13 GBP gesunken.
Branche atmet auf: Vorerst keine Erhöhung der Glücksspielsteuern
Trotz der höheren Umsätze und entgegen vielen Gerüchten und Diskussionen hat die britische Labour-Regierung entschieden, die Glücksspielsteuer vorerst nicht anzuheben.
Die Steuererhöhung im Vereinigten Königreich sollte darauf abzielen, das Defizit von 22 Mrd. GBP zu beheben, das von früheren Regierungen hinterlassen wurde. Viele Menschen glaubten, dass die Steuererhöhung von Vorteil sein könnte.
Anfang dieses Monats wurde bekannt, dass das Vereinigte Königreich zwei Vorschläge zur Besteuerung von Glücksspielen in Betracht ziehen könnte. Der erste Vorschlag kam vom Institute for Public Policy Research (IPPR).
So erklärte das Institut, dass die Regierung durch eine Erhöhung der Steuern, insbesondere auf Produkte mit höherem Schadenspotential wie Sportwetten und Online-Casinos bis zu 2,9 Mrd. GBP im Jahr 2025 generieren könnte.
Der zweite Vorschlag kam von der Social Market Foundation (SMF), die moderate Anpassungen der Branche vorschlug und die Steuern auf Online-Glücksspiele von 21 % auf 42 % erhöhen wollte.
Doch bekannte Namen der Branche führten ihre Bedenken an und warnten, dass die Steuererhöhung der ohnehin schon schwierigen Glücksspielbranche schaden würde. Glücklicherweise hat die Labour-Regierung beschlossen, die Steuern zumindest vorerst nicht zu erhöhen.
Der CEO der BGC, Grainne Hurst, zeigte sich erleichtert:
„Wir haben deutlich gemacht: Jede Steuererhöhung hätte die Kunden getroffen, das Wachstum verhindert, Arbeitsplätze gefährdet und den unsicheren, unregulierten Glücksspiel-Schwarzmarkt gestärkt.“
Die Regierung habe auf die BGC und unsere Mitglieder gehört, das richtige Gleichgewicht gefunden und die Forderungen von Anti-Glücksspiel-Prohibitionisten abgelehnt, die Arbeitsplätze und Wachstum gefährden wollten, so Hurst.