Britischer Glücksspielverband stellt internationalen Best Practice Guide vor

Der britische Glücksspielverband BGC hat den ersten internationalen Leitfaden für optimale Verfahren der Online-Glücksspiel-Regulierung vorgestellt.

Sabine Löwenberger Datum: Lesedauer: min.
zuletzt aktualisiert: 10.10.2024

Britischer Glücksspielverband stellt internationalen Best Practice Guide vor

Der britische Glücksspielverband BGC hat den ersten internationalen Leitfaden für optimale Verfahren der Online-Glücksspiel-Regulierung vorgestellt.

Inhaltsverzeichnis

    BGC stellt internationalen Leitfaden zur Online-Glücksspiel-Regulierung vor

    Der britische Glücksspielverband Betting and Gaming Council (BGC) hat am Mittwoch seinen ersten internationalen Leitfaden für bestmögliche Verfahren vorgestellt. Der Guide soll Online-Glücksspielanbietern und politischen Entscheidungsträgern auf der ganzen Welt als wichtige neue Ressource dienen.

    Der Leitfaden, der vom BGC in Auftrag gegeben und von der führenden professionellen Dienstleistungsfirma Alvarez and Marsal (A&M) zusammengestellt wurde, legt die Kernziele für politische Entscheidungsträger und die verschiedenen Ansätze fest, die die einzelnen Rechtsprechungen verfolgen, um diese Ziele zu erreichen. Anhand von Erkenntnissen aus aller Welt werden dann die Vor- und Nachteile dieser unterschiedlichen Regulierungsentscheidungen hervorgehoben.

    Die wichtigsten politischen Ziele der Online-Glücksspiel-Regulierung

    In den letzten zwei Jahrzehnten ist der Online-Sektor erheblich gewachsen: 1994 gab es nur wenige Länder, in denen Online-Glücksspiele angeboten wurden, heute sind es über 100.

    Während verschiedene politische Entscheidungsträger unterschiedliche Ansätze verfolgen, legt dieser Leitfaden die wichtigsten politischen Ziele fest, die alle Regulierungsbehörden gemein haben:

    • Hohe Kanalisierung: Sicherstellen, dass so viel Glücksspiel wie möglich auf dem regulierten Markt stattfindet.
    • Verbraucherschutz: Einschließlich des Schutzes junger Menschen und schutzbedürftiger Personen durch wirksame Maßnahmen für sicheres Glücksspiel.
    • Erhalt der Wahlfreiheit der Verbraucher: Durch Aufrechterhaltung des Wettbewerbs.
    • Vermeidung von Glücksspielkriminalität: Einschließlich der Gewährleistung der Integrität des Sports.
    • Mehr Steuereinnahmen: Sicherstellen, dass die Betreiber in die Märkte investieren, in denen sie tätig sind.

    Klare Regeln zur Bekämpfung des Schwarzmarkts

    Dieser Leitfaden soll erstmals eine einheitliche Grundlage für den kritischen Vergleich der vielfältigen Regulierungsansätze bieten, um Entscheidungsträger bei der Entscheidungsfindung zu unterstützen.

    Wenn es nicht gelinge, die richtigen Vorschriften in ein Gleichgewicht zu bringen, könne dies zu einem wachsenden, unsicheren Glücksspiel-Schwarzmarkt führen und die Ziele der politischen Entscheidungsträger untergraben.

    Eine kürzlich von der BGC in Auftrag gegebene Studie ergab, dass 1,5 Millionen Menschen im Vereinigten Königreich jedes Jahr bis zu 4,3 Milliarden Pfund auf dem illegalen Glücksspiel-Schwarzmarkt einsetzen.

    Der BGC hofft, dass das Dokument eine wichtige Ressource für politische Entscheidungsträger in Entwicklungsmärkten sowie für diejenigen sein wird, die bestehende Vorschriften überarbeiten.

    Grainne Hurst, CEO des BGC, erklärt:

    „Zum ersten Mal hat die BGC die positiven und negativen Erfahrungen von Betreibern und Regulierungsbehörden aus aller Welt im Bereich Online-Glücksspiel zusammengetragen. Dieser Sektor wird zweifellos international weiter wachsen und bestehenden und sich entwickelnden Märkten enorme potenzielle Vorteile bieten. Durch eine effektive Regulierung dieses neuen Wachstumssektors können Regierungen ihre Kernprioritäten erreichen, nämlich die Erhöhung der Steuereinnahmen, die Förderung von Wachstum und Beschäftigung, und gleichzeitig hohe Standards für den Spielerschutz gewährleisten.“

    Im Vereinigten Königreich hätten ausgewogene Regulierungen bereits einen Sektor geschaffen, der Milliarden an Steuern und Investitionen in die Wirtschaft einbringe und gleichzeitig Zehntausende von Arbeitsplätzen sichere, so Hurst.

    Aber diese Arbeit könne von einem falschen regulatorischen Gleichgewicht untergraben werden und dem wachsenden unsicheren, illegalen Glücksspiel-Schwarzmarkt, der im Vereinigten Königreich eine allgegenwärtige Bedrohung darstelle, mehr Raum bieten.

    Gemeinsame Herausforderungen für internationale Glücksspiel-Verbände

    Der Leitfaden des BGC wurde von Grainne Hurst auf der G2E-Konferenz in Las Vegas offiziell vorgestellt. Die American Gaming Association (AGA), die European Casino Association (ECA) und der Betting & Gaming Council (BGC) gaben am Mittwoch die Unterzeichnung einer Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MOU) bekannt, die den Beginn einer Zusammenarbeit markiert.

    Die Absichtserklärung besiegelt die Verpflichtung der drei Verbände, sich mit den wichtigsten Problemen der globalen Glücksspielindustrie zu befassen, darunter illegales Glücksspiel, verantwortungsbewusstes Spielen, Innovation und Sicherheit.

    AGA-Präsident und CEO Bill Miller kommentiert:

    „Diese neue Partnerschaft ist ein bedeutender Schritt nach vorne in unseren gemeinsamen Bemühungen, die legale Glücksspielindustrie voranzutreiben und Verbraucher auf der ganzen Welt zu schützen. […] Durch die Förderung des Dialogs und der Zusammenarbeit über Grenzen hinweg verfolgen die AGA, die ECA und die BGC einen proaktiven Ansatz, um die Integrität der legalen Glücksspielindustrie zu schützen und ihr kontinuierliches Wachstum und ihren Erfolg sicherzustellen.“

    Die Absichtserklärung werde eine Plattform für gemeinsame Forschungsprojekte schaffen und die Mitarbeiter und Mitglieder der einzelnen Organisationen zusammenbringen, um Fachwissen auszutauschen.

    Die erste Initiative im Rahmen dieser Absichtserklärung werde ein Runder Tisch der Strafverfolgungsbehörden sein, der sich auf die Bekämpfung des illegalen Glücksspiels konzentriert.

    Dieser für Januar 2025 geplante Runde Tisch soll Branchenführer, Strafverfolgungsbeamte und Aufsichtsbehörden zusammenbringen, um die Auswirkungen des illegalen Glücksspiels auf legale Anbieter, die Verbrauchersicherheit und das globale Finanzsystem zu erörtern.

    In der Sitzung sollen auch Strategien zur Verbesserung der Kommunikation zwischen den Gerichtsbarkeiten und zur Entwicklung umsetzbarer Lösungen zur Bewältigung dieser Herausforderungen untersucht werden.

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