Studie: Das Spielverhalten der Schweizer

Die Eidgenössische Spielbankenkommission hat eine Studie zum Spielverhalten der Schweizer veröffentlicht.

Sabine Löwenberger Datum: Lesedauer: min.
zuletzt aktualisiert: 01.11.2024

Studie: Das Spielverhalten der Schweizer

Die Eidgenössische Spielbankenkommission hat eine Studie zum Spielverhalten der Schweizer veröffentlicht.

Inhaltsverzeichnis

    Studie: Das Spielverhalten der Schweizer

    Die Eidgenössische Spielbankenkommission (ESBK) hat gemeinsam mit der internationalen Geldspielaufsicht (Gespa) das Schweizer Institut für Sucht- und Gesundheitsforschung (ISGF) dazu beauftragt, Daten zum Geldspielverhalten der Schweizer für das Jahr 2022 zu analysieren. Die ESBK hat am Donnerstag, basierend auf den Ergebnissen des ISGF, eine Studie zum Geldspielverhalten in der Schweiz veröffentlicht. 

    Lotto ist die beliebteste Glücksspielform

    Die letzte Erhebung wurde 2017 durchgeführt. Im Jahre 2019 wurden Online-Casinospiele in der Schweiz legalisiert, während Angebote ausländischer Glücksspiel-Anbieter gesperrt wurden.

    Ziel der jüngsten Erhebung war es, Veränderungen im Glücksspielverhalten der Schweizer Spieler zu erfassen und auszuwerten. Zudem wurde zum ersten Mal die Glücksspielform „Online-Spiele von Schweizer Casinos“ abgefragt.

    Von den im Jahre 2022 insgesamt 18 345 befragten Personen haben 63,7 % mindestens einmal im Leben an Spielen mit Echtgeldeinsätzen partizipiert. Dabei waren die Schweizer Lotterien die beliebteste Glücksspielform.

    44,5 % gaben an, im Jahre 2022 an Glückspielen mit Echtgeld-Einsätzen teilgenommen zu haben. Es ist festzustellen, dass die Beteiligung am Glücksspiel gesunken ist, denn im Jahre 2017 erklärten noch 55 % der Befragten, mindestens einmal in diesem Jahr Echtgeld-Einsätze platziert zu haben.

    Aufgelistet nach Präferenzen setzten sich Lotterien als am weitesten verbreitete Glücksspielform durch, gefolgt von Tombolas und privaten Spielrunden:

    • Schweizer Lotteriespiele: 39,4 %
    • Tombolas und private Spiele: 7,0 %
    • Tischspiele: 6,2 %
    • Automatenspiele in Schweizer Casinos: 4,5 %
    • Schweizer Sportwetten: 4,1 %
    • Ausländische Spielhallen und Casinos: 2,7 %
    • Schweizer Online-Casinos: 2,0 %
    • Ausländische Online-Casinos: 0,8 %

    Bezugnehmend auf den letzten Punkt in der Liste lässt sich feststellen, dass der Anteil der Spieler, die Angebote ausländischer Online-Betreiber wahrnehmen, im Zeitraum zwischen 2017 und 2022 erheblich gesunken ist.

    Spielten 2017 noch 2,3 % online in ausländischen Online-Casinos, waren es 2022 nur noch 0,8 %. Insgesamt hat sich der Anteil der Online-Spieler in diesem Zeitraum nur geringfügig verändert (2022: 2.4 %, 2017: 2.3 %). Dies lässt den Schluss zu, dass die Spieler sich zunehmend für die in der Schweiz lizenzierten Angebote entscheiden.

    Mehrheit der Schweizer spielt moderat

    Bei Betrachtung der Gewohnheiten sogenannter „Vielspieler“ zeigt sich eine rückläufige Entwicklung. Waren es im Jahre 2017 noch 16,4 % der Spieler, die regelmäßig am Glücksspiel partizipierten, lag der Anteil 2022 nur noch bei 14,5 %.

    In Bezug auf die Höhe der Einsätze wurde festgestellt, dass die Mehrheit der Spieler nur niedrige Beträge in ihr Spiel investieren. So gaben 47,8 % n, monatlich weniger als 10 Schweizer Franken einzusetzen. 37.0 % investieren zwischen 10 und 99 Franken in ihre Spielleidenschaft. 

    Höherer Anteil von Problemspielern bei Online-Spiel und Spielautomaten

    Im Vergleich zu anderen Glücksspielformen wurde bei Onlinespielen in Schweizer Casinos (37,6 %), Spielen bei internationalen Onlineanbietern (35,2 %), Spielen an Slot-Maschinen bei Schweizer Casinos (23.2 %) und Sportwetten bei Schweizer Lotteriegesellschaften (21.6 %) ein höherer Anteil von Problemspielern ausgemacht.

    Bezüglich der Entwicklung in den Jahren zwischen 2017 bis 2022 ließen sich allerdings kaum Veränderungen im risikoreichen (2022: 5.8 %, 2017: 5.7 %) bzw. pathologischen Spielverhalten (2022: 0.8 %, 2017: 0.6 %) feststellen.

    Kanalisierung auf gutem Weg, Schutz der Spieler im Fokus

    Die Resultate lassen den Schluss zu, dass mit der Legalisierung und Regulierung der Online-Glücksspielangebote im Jahre 2019 ein großer Teil der Online-Spieler auf die lizenzierten Angebote gelenkt werden konnte.

    Festgestellt wurde weiterhin, dass das Risiko, pathologisches Spielverhalten zu entwickeln, bei Online-Glücksspielen und Automatenspielen als höher als bei anderen Spielformen zu bezeichnen ist.

    Die Schweizer Aufsichtsbehörde ESBK beabsichtigt nun, sich darauf zu fokussieren, dass die Spielbanken die vom Gesetz vorgegebenen Maßnahmen effizient umsetzen, um gefährdete Spieler zu schützen. 

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