Schweden: Strengere Glücksspiel-Kreditregeln

Der schwedische Fachverband für Online-Glücksspiele (BOS) unterstützt die Forderung nach strengeren Kreditvorschriften, um den Spielerschutz zu verbessern.

Sabine Löwenberger Datum: Lesedauer: min.
zuletzt aktualisiert: 16.10.2023

Schweden: Strengere Glücksspiel-Kreditregeln

Der schwedische Fachverband für Online-Glücksspiele (BOS) unterstützt die Forderung nach strengeren Kreditvorschriften, um den Spielerschutz zu verbessern.

Inhaltsverzeichnis

    Schweden: Bald strengere Kreditvorschriften beim Online-Glücksspiel?

    Der schwedische Fachverband für Online-Glücksspiele, Branschföreningen för Onlinespel (BOS), hat heute seine Unterstützung für die vom Justizministerium vorgeschlagenen verschärften Kreditregeln bekannt gegeben. BOS vertritt rund 20 von Spelinspektionen zugelassene Glücksspielunternehmen und ist Schwedens größter Branchenverband in diesem Bereich. Nach den Vorschlägen der schwedischen Regierung wird es Glücksspielbetreibern nicht mehr gestattet sein, für Kreditquellen Dritter zu werben.

    Kredit- und Schuldenregister soll für mehr Spielerschutz sorgen

    Die vorgeschlagenen regulatorischen Änderungen zielen darauf ab, einen strengeren Rahmen für den Verbraucherschutz zu schaffen, mit besonderer Bedeutung für den Glücksspielmarkt. Dabei stehe im Fokus, die Verbraucher vor Kreditwucher und Überschuldung zu schützen.

    Das schwedische Glücksspielgesetz verbietet es Betreibern bereits, Verbrauchern Kredite für Glücksspiele anzubieten. Einige Unternehmen haben jedoch stattdessen für dritte Kreditgeber geworben, die bereit waren, diesen Service anzubieten. Das Ministerium will diese Praxis nun mit den neuen Vorschriften verbieten.

    Darüber hinaus soll ein Schuldenregister, das sogenannte Skri-Register, eingeführt werden. Dieses soll den Kreditgebern eine bessere Beurteilung der finanziellen Situation der Kreditnehmer ermöglichen. Auf diese Weise könne der Sorgfaltspflicht seitens der Glücksspielbetreiber besser Rechnung getragen werden.

    Diese Empfehlungen gehen auf eine im Juli veröffentlichte Untersuchung über übermäßige Verbraucherschulden zurück. Der Bericht enthielt mehrere Vorschläge zur Lösung des Problems, darunter die Forderung nach neuen Gesetzen für Marketing und Bonitätsprüfungen.

    Bonität der Spieler ist vorteilhaft für Glücksspielbetreiber

    BOS-Generalsekretär Gustaf Hoffstedt erklärt, es liege im Interesse der lizenzierten Glücksspiel-Anbieter, dass die Kunden nicht mehr Geld ausgäben, als sie sich leisten könnten. 

    Hoffstedt führt aus:

    „Glücksspiele sollen Spannung, Freude und Unterhaltung in sicheren Formen bieten. Glücksspiele sollten nicht zu finanziellen Sorgen oder Verwundbarkeit führen. Unsere Mitgliedsunternehmen haben kein Interesse daran, ihre Kunden direkt oder über Vermittler zum Glücksspiel auf Kredit zu ermutigen. Daher begrüßen wir die Vorschläge in der Untersuchung, die sich auf den Glücksspielmarkt beziehen.“

    BOS spricht sich gegen Kreditkartenverbot aus

    In dem oben erwähnten Bericht wurde die Möglichkeit in Betracht gezogen, dass Schweden die Verwendung von Kreditkarten beim Glücksspiel verbieten soll. Letztendlich sei diese Maßnahme jedoch nicht in die Empfehlungen aufgenommen worden.

    Dies sei unter anderem der Komplexität der derzeitigen Zahlungslandschaft geschuldet. BOS wies außerdem darauf hin, dass Kreditkartennutzer beim Glücksspiel bereits einer Bonitätsprüfung unterzogen würden.

    Unterm Strich könne ein derartiges Verbot „drakonische Konsequenzen“ für den Glücksspielmarkt nach sich ziehen. Es könne dem nicht lizenzierten Sektor einen offensichtlichen Wettbewerbsvorteil verschaffen und letztlich den schwedischen Kanalisierungsbemühungen einen Schlag versetzen.

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