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Lizenzentzug für Tipster: Konsequenzen für Unternehmen und Spieler
Die Glücksspiellizenz ist für Glücksspielanbieter wie Tipster von großer Bedeutung, da sie ihnen ermöglicht, ihre Dienstleistungen legal und reguliert anzubieten. Für die Vergabe und Überwachung dieser Lizenzen ist in Deutschland die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL) zuständig.
Am 15. Juni 2023 hat die Behörde die Entscheidung getroffen, der Tipster Limited die erteilte Erlaubnis zur Veranstaltung von Sportwetten im Internet und im stationären Betrieb zu entziehen. Diese Entscheidung kam allerdings nicht aus heiterem Himmel. Tipster hatte in den vergangenen Monaten mit diversen rechtlichen und regulatorischen Schwierigkeiten zu kämpfen.
Bereits im Mai hatte das Unternehmen einen Antrag auf Eröffnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens gestellt. Vorausgegangen war eine großangelegte Razzia im April, bei der mehrere Personen unter dem Verdacht des illegalen Glücksspiels und der Bildung einer kriminellen Vereinigung festgenommen wurden.
Wir haben die genauen Hintergründe und die Konsequenzen des Lizenzentzuges für deutsche Glücksspieler hier zusammengefasst.
Tipster: Antrag auf Eröffnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens
„Wir halten unseren Geschäftsbetrieb vollumfänglich aufrecht. Die Bezahlung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist gesichert. Ich freue mich, dass der überwiegende Teil der Belegschaft den vor uns liegenden Weg der Sanierung gemeinsam mit uns gehen wird.“
Mit diesen optimistischen Worten kommentierte Dr. Jörg Gollnick von der Kölner Kanzlei Heidland Werres Diederichs Rechtsanwälte Anfang Mai in einer Pressemitteilung das Insolvenzverfahren des Unternehmens.
Tipster hatte im Mai beim Amtsgericht Köln Antrag auf Eröffnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens gestellt. Gollnick wies in der Mitteilung darauf hin, dass der Wettbetrieb der Unternehmensgruppe, der bei der in Malta ansässigen Tipster Ltd. angesiedelt ist, von dem Insolvenzantrag nicht betroffen sei.
Der Insolvenzantrag von Tipster bedeutet somit nicht das endgültige Aus für das Unternehmen in Deutschland. Gollnick erklärte, dass der Geschäftsbetrieb fortgeführt werde und die Bezahlung der Mitarbeitenden gesichert sei. Zudem zeigte er sich zuversichtlich, dass der überwiegende Teil der Belegschaft den Weg der Sanierung gemeinsam mit dem Unternehmen gehen werde.
Die Entscheidung, in Deutschland Insolvenz anzumelden, wurde durch eine Reihe von Ereignissen beeinflusst, darunter eine großangelegte Razzia im April, bei der mehrere Personen festgenommen wurden.
Razzia der Polizei gegen Tipster
Bei der bundesweiten Großrazzia gegen den Sportwettenanbieter waren rund 1.000 Beamte von Hundertschaften und des Landeskriminalamtes Nordrhein-Westfalen im Einsatz und durchsuchten mehr als 100 Objekte.
Die Razzia umfasste nicht nur mehrere Standorte in Deutschland, darunter die Zentrale der Tipster Service GmbH in Köln sowie Standorte in Bremen, Berlin, Sachsen, Bayern, sondern auch in Kroatien und Malta.
Mehr als 100 Durchsuchungsbeschlüsse wurden vollstreckt, gegen sechs Verdächtige aus der Führungsebene des Wettanbieters lagen Haftbefehle vor. Alle Betroffenen wurden festgenommen.
Hintergrund der Aktion ist der Verdacht des illegalen Glücksspiels und der Bildung einer kriminellen Vereinigung. Die Vorwürfe beziehen sich auf mögliche Verstöße gegen das deutsche Glücksspielrecht und die Vermutung, dass Tipster in illegale Aktivitäten verwickelt sein könnten.
Genaue Details und Beweise zu diesen Vorwürfen wurden bislang nicht veröffentlicht. Der Schaden soll jedoch in die Millionen gehen.
Die Razzia und die damit verbundenen Vorwürfe haben daher ernsthafte Fragen hinsichtlich der Integrität und Legalität der Glücksspielaktivitäten von Tipster aufgeworfen.
Die Glücksspielbehörde der Länder kündigte entsprechend strafrechtliche Konsequenzen an, sollte sich der Verdacht illegaler Aktivitäten erhärten. Eine dieser Konsequenzen ist nun der Entzug der deutschen Lizenz.