Die staatliche Lotterie- und Spielbankenverwaltung hat am 15. Januar 2024 die Erlaubnis für den Betrieb von Online-Casinospielen erhalten. Am Dienstag, dem 5. März ging das Spielangebot erstmals live. Spieler können somit erstmals legal online an Casinospielen wie Roulette und Blackjack teilnehmen, sowohl am PC als auch mobil.

Echtes Spielsaal-Flair versprechen die Spielbanken Bayern den interessierten Spielern. In allen neun Bayerischen Spielbanken sollen ausgebildete Croupièren und Croupiers rund um die Uhr für unterhaltsames wie sicheres Spiel sorgen.

Das Spielangebot umfasst neben dem Casino-Klassiker Roulette auch Blackjack und Texas Hold’em gegen die Bank. Für Transparenz sorgen genaue Angaben über die Mindest- und Höchsteinsätze sowie die Angabe der Auszahlungsquoten der jeweiligen Spielform.

Anders als im terrestrischen Casino beginnen die Einsätze pro Spielrunde bereits bei 0,10 € an den Blackjack- und Texas Hold’em-Tischen. 0,20 € beträgt die Mindest-Bet beim Online-Roulette.

Im Vergleich zum virtuellen Automatenspiel scheint beim klassischen Casinospiel das Einsatzlimit weitaus großzügiger festgelegt zu sein. Am Blackjack-Tisch ist ein Höchsteinsatz von 100 € je Hand möglich, beim Roulette sogar bis zu 3.000 € pro Spielrunde.

Spieler können außerdem das exklusive Angebot der Spielbank Bad Wiessee wahrnehmen. Das größte Casino im Freistaat lädt seine Gäste dazu ein, live dabei zu sein, wenn in einem eigens dafür eingerichteten Studio die Kugeln in den beiden Auto-Roulette-Kesseln rollen.

Das Angebot ist laut Website täglich von 10:00 bis 02:00 Uhr und Freitag und Samstag von 10:00 bis 03:00 Uhr verfügbar. Die Einsätze beginnen bei 0,20 € pro Spielrunde. High Roller können bis zu 1.000 € setzen.

Für Liebhaber des klassischen Casinospiels dürfte die Verfügbarkeit des ersten Online-Angebots eine positive Nachricht sein. Allerdings können ausschließlich Personen mit Wohnsitz in Bayern auf das Angebot zugreifen.

Grund ist die aktuelle Gesetzeslage in Deutschland. So erlaubt der Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV) ausdrücklich das virtuelle Bankhalterspiel. Der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) obliegt zwar die Regulierung und Überwachung des virtuellen Automatenspiels sowie der Online-Sportwetten und -Poker.

Die Zuständigkeit für die Lizenzierung und Regulierung von Online-Casinos verbleibt aber bei den 16 Bundesländern. Die Anzahl der Konzessionen für Online-Casinospiele ist dabei auf die Anzahl der Konzessionen für stationäre Spielbanken beschränkt.

In den Erläuterungen zum GlüStV heißt es diesbezüglich:

„Für stationär angebotene Spielformen wie Spielhallen, Spielbanken und Wettvermittlungsstellen enthält dieser Staatsvertrag Rahmenregelungen, welche die Länder durch weitere Bestimmungen unter Berücksichtigung der Besonderheiten des jeweiligen Landes ausfüllen. Dasselbe gilt für das Online-Casinospiel, das ebenso wie das stationäre Casinospiel (Spielbanken) der Regulierung in Länderhoheit unterstehen soll. Den Ländern obliegt es hierbei, jeweils für ihr Hoheitsgebiet innerhalb des von diesem Staatsvertrag gesetzten Rahmens eine in sich systemgerechte, kohärente Regulierung des Glücksspielmarktes sicherzustellen. Innerhalb des von diesem Staatsvertrag gesetzten Rahmens sind daher durchaus unterschiedliche, jeweils für sich kohärente Ausgestaltungen möglich.“

Weitere Maßnahmen des GlüStV sehen eine Beschränkung der Anzahl der Anbieter virtueller Casinospiele vor. Dadurch soll die Verfügbarkeit der Glücksspiele reduziert, der Wettbewerb verschiedener Anbieter mit besonders spielanreizenden Folgen vermieden und die intensive Aufsicht über die Betreiber sichergestellt werden.

Es ist also theoretisch möglich, dass in einigen Bundesländern mit restriktiveren Auslegungen der Glücksspielgesetzgebung wenige oder gar keine Online-Casinospiele angeboten werden. Doch dies wird die Zeit zeigen.