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Die sieben Pariser Glücksspiel-Clubs haben zum 1. Januar 2025 auf unbestimmte Zeit ihre Türen geschlossen. Grund dafür ist das Scheitern der Regierung Barnier, die durch ein Misstrauensvotum im Dezember 2024 gestürzt wurde. Der geplante Gesetzesentwurf zur Verlängerung der gesetzlichen Grundlage für die Clubs konnte daher nicht rechtzeitig verabschiedet werden.
Unsicherheit für 1.500 Angestellte
Die Schließung der sieben Clubs gefährdet 1.500 Arbeitsplätze in der Hauptstadt. Da die Zukunft der Clubs ungewiss ist, befinden sich die Angestellten in einer unsicheren Lage. Aktuell stehe ihnen die Möglichkeit offen, ein Kurzarbeitsmodell in Anspruch zu nehmen, bei dem der Staat 60 % der Gehälter übernehme, während sie auf eine mögliche Wiedereröffnung ihrer Arbeitsstellen warten, berichten französische Medien.
Die Sorge um die Arbeitsplätze der Beschäftigten ist jedoch nicht die einzige Folge der Schließung. Auch die Stadt Paris dürfte je nach Dauer der Schließung finanzielle Einbuße erleiden. So spülten die Clubs zuletzt jährlich 50 Mio. Euro in die öffentlichen Kassen, von denen allein 10 Mio. Euro der Stadtverwaltung von Paris zugutekamen.
Darüber hinaus verbreitet sich die Sorge um einen lokalen Anstieg des illegalen Glücksspiels. Von der Presse befragt, hätten einige Stammkunden der Clubs bereits eingestanden, nun erneut auf illegale Lokalitäten zurückzugreifen, um Poker und andere Spiele zu spielen.
Trotz der unterschiedlichen Sorgen und aktuellen Unsicherheit zeigten sich die Betreiber der Clubs optimistisch. Schließlich sei die Regierung dem Glücksspiel in der Stadt gegenüber nicht negativ eingestellt, sondern habe lediglich das eigene innenpolitische Chaos zu dem folgenschweren Versäumnis geführt.
Ein Experiment für die Stadt Paris
Tatsächlich verdanken die Clubs ihre Existenz einem erst 2018 begonnenen Experiment. Für beliebte Spiele wie Poker, Punto Banco und dem Blackjack ähnliche Kartenspiele sollte es in der Stadt erstmals legale Anlaufstellen geben. Seit 1920 sind Casinospiele innerhalb und im Umkreis von 100 Kilometern von Paris nämlich verboten.
Die Clubs sollten zumindest einige beliebte Glücksspiele anbieten dürfen. Roulette und Blackjack zählten allerdings nicht dazu.Zunächst sollte das Projekt für zwei Jahre laufen, wurde dann jedoch aufgrund der Corona-bedingten Schließungen um weitere vier Jahre verlängert.
2024 sollte das Gesetz dann um ein weiteres Jahr verlängert werden, doch genau das hat die Barnier-Regierung schließlich versäumt. Ob und wann sich die neue Regierung um Premierminister François Bayrou dem Thema annehmen wird, bleibt nun abzuwarten.