GGL: Zulassung von bis zu 1.500 Online-Slots im April möglich

Grünes Licht: Glücksspielbehörde will bis Ende April 2023 bis zu 1.500 Online-Automatenspiele für den legalen Markt freigeben.

Sandra Gold Datum: Lesedauer: min.
zuletzt aktualisiert: 11.04.2023

GGL: Zulassung von bis zu 1.500 Online-Slots im April möglich

Grünes Licht: Glücksspielbehörde will bis Ende April 2023 bis zu 1.500 Online-Automatenspiele für den legalen Markt freigeben.

Inhaltsverzeichnis

    Zulassung von Online-Slots durch die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder (GGL)

    Noch im Februar dieses Jahres gab es heftige Kritik an der schleppenden Zulassung von Automatenspielen durch die Gemeinsame Glücksspielagentur der Länder (GGL). So gab Volker Tittel, Referent für virtuelle Automatenspiele bei der GGL, im Februar bekannt, dass noch rund 3.000 Spiele von seinem Team geprüft werden müssten. 

    Wie der Deutsche Online Casinoverband (DOCV) am 31. März in einem Rundschreiben an seine Mitglieder mitteilte, soll die Zulassung dieser virtuellen Automatenspiele nun beschleunigt werden.

    Mehr als tausend Online-Slots sollen bis Ende April für Online-Spielhallen zugelassen werden

    Wie es in dem Schreiben heißt, hat die GGL dem DOCV zugesichert, dass in Kürze bis zu 1.500 Spiele für die lizenzierten Online-Spielotheken zur Verfügung stehen werden. Dem Schreiben der DOCV ging ein Gespräch mit Herrn Volker Tittel voraus.

    In diesem erklärte Herr Tittel, dass bereits Anfang April die ersten lizenzierten Anbieter eine Rückmeldung über die beantragten Slots erhalten werden. Diese Benachrichtigung wird viele Online-Glücksspielanbieter erfreuen, da eine große Anzahl von Spieletiteln genehmigt werden soll. Darunter befinden sich laut Experten nicht nur ältere Spiele, die in der Vergangenheit offline genommen werden mussten, sondern auch Spiel-Neuheiten.

    Bis Ende April sollen immer mehr Spiele für den regulierten Markt zugelassen werden. Die GGL gehe davon aus, so Tittel, dass bis Ende des Monats bis zu 1.200 oder sogar 1.500 Spiele eine Zulassung erhalten werden. Bei diesen Zulassungen handelt es sich zum einen um Spiele, die von lizenzierten virtuellen Spielhallen eingereicht wurden. Zum anderen sind darunter Slots von Entwicklern, die nach Ansicht der Behörde nun zugelassen werden können.

    Langwierige Genehmigungsverfahren sorgen für Schwierigkeiten

    Damit reagiert die GGL auf kritische Stimmen, die das Genehmigungsverfahren als zu langsam und als Gefahr der Abwanderung von Spielern in den Schwarzmarkt ansehen. Wie die GGL erklärt, müsse jedes Spiel individuell geprüft werden. Dieser Prozess könne nicht automatisiert, sondern müsse von entsprechend geschultem Personal durchgeführt werden, wodurch die Prüfung pro Slot etwa eine halbe Stunde dauert.

    Besonders problematisch ist laut Tittel, dass es keine separate Whitelist für Automatenspiele gibt. Das bedeutet, dass jeder Glücksspielanbieter die Spiele, die er anbieten möchte, in der Vergangenheit selbst testen lassen musste. Diese Automaten wurden also unabhängig davon getestet, ob sie bereits von einem anderen Anbieter eingereicht wurden.

    Diese Anforderungen müssen Online-Spielautomaten erfüllen

    Um auf der sicheren Seite zu sein, müssen Online-Spielautomaten bestimmte Anforderungen erfüllen, die im Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV 2021) festgelegt sind. Dabei sind die Anforderungen äußerst vielfältig. Einige der wichtigsten Anforderungen haben wir hier zusammengefasst:

    • Die Gewinnwahrscheinlichkeiten sind anzugeben
    • Bei Glücksspielfunktionen muss, sofern vorhanden, die tatsächliche Wahrscheinlichkeitsverteilung angegeben werden
    • Die Symbolkombinationen auf den Gewinnlinien sind zu erläutern
    • Die Wahrscheinlichkeit des Höchstgewinns und die Auszahlungsquote sind anzugeben
    • Spielregeln und Gewinntabellen müssen im Spiel verfügbar sein
    • Die Gewinne müssen im Verhältnis zum Einsatz angegeben werden
    • Gewinne dürfen nur in Euro angegeben werden
    • Das Wort „Casino“ darf nicht verwendet werden
    • Jackpots sind unzulässig
    • Alle Angaben müssen in deutscher Sprache erfolgen

    Neue Online-Spielautomaten sollen illegale Anbieter unattraktiv machen

    Offensichtlich hat die Behörde auf die Anregungen und Kritik mit entsprechenden Maßnahmen reagiert. Tittel erklärte, man wolle die Anbieter und Betreiber mit ins Boot holen, um die Spiele dem regulierten Markt zur Verfügung zu stellen, damit illegale Anbieter nicht an Attraktivität gewinnen.

    So sollen die neu lizenzierten Spieletitel im April allen Betreibern, die diese Spiele beantragt haben, zur Verfügung gestellt werden. Weiterhin erklärte Tittel, dass auch neue Entwicklungsstudios in die Liste der grundsätzlich lizenzfähigen Spielehersteller aufgenommen werden sollen.

    Die Frage, ob es die geforderte Whitelist für Spiele geben wird, ließ Tittel jedoch unbeantwortet. Der Verband betont in seinem Schreiben, dass dieses Thema in den kommenden Treffen mit den zuständigen Staatssekretären vertieft werden soll. Ob es letztlich zu einer Whitelist mit genehmigten Spieletiteln kommen wird, könnte also in den nächsten Sitzungen entschieden werden.

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