Online-Casinospiele jetzt legal in Schleswig-Holstein

Das Innenministerium von Schleswig-Holstein vergibt vier Lizenzen für Online-Casinos

Sabine Löwenberger Datum: Lesedauer: min.
zuletzt aktualisiert: 19.09.2024

Online-Casinospiele jetzt legal in Schleswig-Holstein

Das Innenministerium von Schleswig-Holstein vergibt vier Lizenzen für Online-Casinos

Inhaltsverzeichnis

    Schleswig-Holstein vergibt erste Lizenzen für Online-Casinos

    Das Innenministerium in Schleswig-Holstein hat erstmals vier privaten Unternehmen die Erlaubnis erteilt, legale Online-Casinospiele anzubieten. Diese Zulassungen sind die ersten dieser Art im nördlichsten Bundesland, wie das Ministerium am Mittwoch mitteilte.

    Legale Glücksspielangebote werden gestärkt

    Die Unternehmen BluBet Operations Limited, Cashpoint Limited, Skill On Net Limited und Tipico Karlsruhe Limited dürfen künftig beliebte Spiele wie Roulette, Blackjack und Baccarat im Online-Bereich anbieten.

    Die Lizenzen sollen dazu beitragen, das Glücksspiel in regulierte und legale Bahnen zu lenken, betonte Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU):

    "Mit einem attraktiven legalen Online-Angebot wollen wir erreichen, dass Spieler nicht auf illegale Plattformen ausweichen müssen, um bekannte Casinospiele auch online nutzen zu können.“

    Zugleich werde durch die Regulierung sichergestellt, dass Suchtprävention und Jugendschutz eingehalten werden, da lizenzierte Anbieter strenge Auflagen erfüllen müssen.

    Bundesländer weiterhin für klassische Casinospiele verantwortlich

    Die Erteilung der ersten Online-Casino-Lizenzen in Schleswig-Holstein markiert einen Meilenstein für deutsche Fans klassischer Casinospiele. Dennoch bleibt der Zugang zu diesen Angeboten stark reguliert und ausschließlich auf Personen beschränkt, die ihren Wohnsitz in Schleswig-Holstein haben.

    Diese restriktive Regelung folgt den Vorgaben des Glücksspielstaatsvertrags (GlüStV), der umfassende Bestimmungen für die Regulierung von Online-Glücksspielen auf nationaler Ebene vorsieht. Der Vertrag beeinflusst maßgeblich, in welchem Umfang Online-Casinospiele in den verschiedenen Bundesländern angeboten werden dürfen.

    Regulierung und gesetzliche Rahmenbedingungen

    Die rechtlichen Rahmenbedingungen für das Online-Glücksspiel in Deutschland sind komplex. Der Glücksspielstaatsvertrag erlaubt das sogenannte virtuelle Bankhalterspiel und schafft damit die Grundlage für die nun erfolgten Lizenzerteilungen in Schleswig-Holstein.

    Die Aufsicht und Kontrolle über diverse Glücksspielbereiche, darunter virtuelle Automatenspiele, Online-Sportwetten und Online-Poker, obliegt der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL).

    Für das Angebot klassischer Online-Casinospiele bleibt jedoch weiterhin jedes Bundesland eigenverantwortlich. Jedes der 16 Bundesländer muss dabei sicherstellen, dass seine Regulierung im Einklang mit dem Glücksspielstaatsvertrag steht.

    Die Zahl der Online-Casinolizenzen ist zudem an die Anzahl der physischen Spielbankkonzessionen im jeweiligen Bundesland gekoppelt, was die Verfügbarkeit für Online-Anbieter zusätzlich begrenzt.

    Marktregulierung und Einschränkungen

    Ziel des Glücksspielstaatsvertrags ist es, den Markt für Online-Casinospiele zu regulieren und den Wettbewerb zwischen den Anbietern zu begrenzen. Die Anzahl der lizenzierten Online-Casinos wird bewusst niedrig gehalten, um eine Überversorgung mit Glücksspielangeboten zu verhindern und den möglichen Anreiz zu exzessivem Spielen einzudämmen.

    Die Regulierung ermöglicht eine engmaschige Kontrolle der Anbieter, was auch dem Schutz der Spieler dient. Schleswig-Holsteins Vorgehen könnte beispielgebend für andere Bundesländer sein, die sich in der Ausgestaltung ihrer Glücksspielpolitik unterschiedlich positionieren können.

    Ob sich diese regionalen Unterschiede in den kommenden Jahren auf das bundesweite Angebot von Online-Casinospielen auswirken werden, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass der Glücksspielstaatsvertrag auf eine deutliche Reduzierung der Anbieter abzielt und eine strenge Marktüberwachung vorsieht.

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    Suchtprävention und Beratung

    Wenn aus dem Spiel Ernst wird: Aktuellen Studien zufolge liegt die Zahl der Personen, die Suchtverhalten beim Glücksspiel aufweisen, zwischen 134.000 und 416.000. Spielteilnahme erst ab 18 Jahren. Glücksspiel kann süchtig machen. Infos und Hilfe unter www.bzga.de.

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