Interpol sprengt illegales Glücksspiel-Netzwerk

Interpol ist es im Rahmen einer großangelegten Aktion gelungen, ein großangelegtes illegales Glücksspiel-Netzwerk zu sprengen.

Sabine Löwenberger Datum: Lesedauer: min.
zuletzt aktualisiert: 18.10.2024

Interpol sprengt illegales Glücksspiel-Netzwerk

Interpol ist es im Rahmen einer großangelegten Aktion gelungen, ein großangelegtes illegales Glücksspiel-Netzwerk zu sprengen.

Inhaltsverzeichnis

    5.100 Festnahmen: Interpol sprengt illegales Glücksspiel-Netzwerk

    In einer groß angelegten internationalen Aktion gegen illegale Fußballwetten und die damit verbundenen kriminellen Aktivitäten haben die Behörden über 5.100 Personen festgenommen und mehr als 59 Millionen US-Dollar an illegalen Profiten beschlagnahmt. Dies berichtete Interpol am Donnerstag in einer Pressemitteilung.

    Illegaler Glücksspielmarkt setzt 1,7 Billionen US-Dollar um

    Die zwischen Juni und Juli 2024 durchgeführte Operation mit dem Codenamen SOGA X war eine gemeinsame Anstrengung von INTERPOL und 28 Ländern und Territorien zur Bekämpfung von illegalen Online-Fußballwetten während der Fußball-Europameisterschaft 2024 der UEFA. Zu den teilnehmenden Ländern gehörten unter anderem Spanien, Thailand, Portugal, Griechenland, Italien und die Schweiz.

    Der illegale Glücksspielmarkt hat laut einer Studie der Asian Racing Federation weltweit einen Wert von 1,7 Billionen US-Dollar und ist eng mit anderen kriminellen Aktivitäten wie Menschenhandel, Geldwäsche und Betrug verbunden.

    Die Ermittlungen von SOGA X führten nicht nur zur Schließung von Zehntausenden illegalen Websites, sondern auch zur Rettung von Opfern des Menschenhandels und zur Aufdeckung von Geldwäsche-Syndikaten.

    Opfer von Menschenhandel befreit

    In einem bedeutenden Fall auf den Philippinen zerschlugen die örtlichen Behörden mit Unterstützung von Interpol ein Betrugszentrum, das neben einer lizenzierten Glücksspielseite betrieben wurde.

    Die Operation führte zur Rettung von mehr als 650 Opfern des Menschenhandels, darunter fast 400 Filipinos und mehr als 250 ausländische Staatsangehörige aus sechs verschiedenen Ländern.

    Interpol erklärt:

    „Viele der Opfer waren mit falschen Versprechungen auf eine Arbeitsstelle an den Ort gelockt worden und wurden dort durch Drohungen, Einschüchterung und sogar durch die Beschlagnahme ihrer Pässe festgehalten.“

    Sie wurden dann gezwungen, für die legale Glücksspielseite zu arbeiten, während sie gleichzeitig illegale Cyber-Betrügereien, einschließlich Romance-Scams und Betrug im Zusammenhang mit Kryptowährungen, durchführten.

    Großangelegter Finanzbetrug in Vietnam, Thailand und Griechenland

    Laut Interpol haben die Behörden in Vietnam einen „hochentwickelten Glücksspielring“ zerschlagen, der täglich 800.000 US-Dollar durch illegale Transaktionen erwirtschaftete.

    Die Behörde erklärt:

    „Das Syndikat, das von Servern in mehreren Ländern aus gesteuert wurde, nutzte ein ausgeklügeltes Netzwerk aus Bankkonten und E-Wallets, um illegale Glücksspielwetten entgegenzunehmen und Auszahlungen zu verteilen.“

    Zu den weiteren Zielen gehörten zwei Standorte, die große illegale Wett-Websites beherbergten, in Thailand und ein großer illegaler Wettring in Griechenland. Die Razzia in Griechenland zerschlug eine organisierte kriminelle Gruppe, die 3.000 Schein- und sogenannte ‚Mule‘-Benutzerkonten auf legalen Glücksspiel-Websites in Griechenland, Zypern und Spanien verwaltet haben soll.

    „Die Konten wurden sowohl mit gestohlenen Ausweisen als auch mit gefälschten Dokumenten erstellt und nutzten oft E-Wallets, um ihre illegalen Aktivitäten zu erleichtern. Während der Untersuchung wurden auf beschlagnahmten Laptops 9.000 Bilder von gefälschten Ausweisen gefunden.“

    Ziel der Betrüger sei es, große Geldsummen in kleinere, weniger auffällige Beträge aufzuteilen. Durch die Verteilung ihrer Gewinne auf mehrere Konten versuchten Kriminelle, der Entdeckung durch Strafverfolgungsbehörden, Finanzinstitute und legitime Glücksspielseiten zu entgehen. Diese Methode werde auch zur Geldwäsche eingesetzt.

    Erfolg der Behörden durch Austausch und koordinierte Aktionen

    SOGA X war eine koordinierte Aktion unter der Leitung von INTERPOL mit entscheidender Unterstützung der Asia-Pacific Expert Group on Organized Crime (APEG), der INTERPOL Match Fixing Task Force (IMFTF) und des Einsatzpartners UEFA.  

    Stephen Kavanagh, INTERPOL-Exekutivdirektor für Polizeidienste, sagte, die Erfolge der Operation SOGA X seien ohne den globalen Informationsaustausch und die erheblichen Anstrengungen der Strafverfolgungsbehörden vor Ort nicht möglich gewesen.

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