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GGL-Vorstand auf der Gaming in Germany Konferenz 2024
Am Dienstag, dem 5. November 2024, hat die Gaming in Germany Konferenz 2024 im Berliner Adlon Hotel stattgefunden. Die Veranstaltung stand unter dem Motto „Moving forward in a highly regulated market“ (Dt: Fortschritte in einem stark regulierten Markt). Die Neuregulierung des Marktes bietet lizenzierten Betreibern, die auf dem potenziell größten iGaming-Markt Europas agieren, neue Chancen, aber auch neue Herausforderungen.
Regulierungsbehörde betont Bereitschaft zum Dialog
Neben Branchenexperten und Glücksspiel-Anbietern kam auch der Vorstand der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) Ronald Benter zu Wort. Er sprach über das Spannungsfeld zwischen regulatorischen Rahmenbedingungen und der dynamischen Entwicklung des Marktes.
Benter betonte, dass der Behörde im Bereich des Online-Glücksspiels eine zentrale Rolle bei der Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben zukomme. So erklärte der GGL-Vorstand:
„Wir wurden als Instrument des Gesetzgebers ins Leben gerufen, um eine nachhaltige Regulierung zu gewährleisten und einen stabilen, sicheren Markt für alle Akteure zu schaffen.“
Die Entwicklung des Marktes sei mit Herausforderungen verbunden. Es bestehe zudem die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Anpassung der Regulierung, damit ein stabiler Markt mit verlässlichen Rahmenbedingungen entstehen könne, der auch den Spielerschutz im Auge behalte.
Benter verstehe die GGL als Koordinierungsstelle, um Ziele wie Spielerschutz und Marktkanalisierung zu vereinen. Die Behörde sei ein verlässlicher Partner für alle Interessengruppen, die sich intensiv mit Verbänden auseinandersetze, um gemeinsam Lösungen zu finden
Deutsche Regulierungsbehörde – eine „Erfolgsgeschichte“?
In seiner Präsentation stellte Benter aktuelle Zahlen zum regulierten Glücksspielmarkt vor. Basierend darauf könne der durch den Glücksspielstaatsvertrag 2021 eingeleitete Transformationsprozess als „Erfolgsgeschichte“ bezeichnet werden.
Nach Meinung der GGL sorge die Behörde mit ihren Prozessen der Lizenzvergabe und Aufsicht für faire Wettbewerbsbedingungen unter den zugelassenen Betreibern sowie für den Schutz der Spieler.
Die bevorstehende Evaluierung des GlüStV 2021 werde zeigen, ob die in Deutschland erteilten Erlaubnisse, die hohe Spielerschutzstandards vorgeben, dauerhaft tragfähig seien. Untersucht würden die Effektivität von Spielerschutzmaßnahmen sowie die Auswirkungen von Glücksspielwerbung.
Zur Entwicklung des Schwarzmarkts legte Benter ebenfalls Zahlen vor. Die Behörde gehe davon aus, dass der Schwarzmarktanteil bei rund 10 % des Marktvolumens liege.
Doch gerade bei diesem Punkt gehen die Meinungen weit auseinander. Bereits vor einem Jahr zeigte die Studie des Wirtschaftswissenschaftlers Gunther Schnabl von der Universität Leipzig eine alarmierende Entwicklung auf.
Etwa die Hälfte des deutschen Online-Glückspiels finde immer noch im illegalen Markt statt. Durch die restriktiven Beschränkungen wie Limits, niedrigere RTPs und ein geringeres Spielangebot sei der regulierte Markt für die Spieler nur wenig attraktiv.
Im Rahmen einer Kanalisierungsstudie lasse die GGL derzeit ihre eigenen und andere Methoden der Datenerhebung eingehend überprüfen. Die Behörde lade die Industrie ein, sich aktiv einzubringen. Die GGL und die Branche solle im Dialog bleiben, um die Herausforderungen der Regulierung gemeinsam anzugehen.