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Die befürchtete massive Steuererhöhung für Frankreichs Glücksspielunternehmen scheint zumindest vorerst auszubleiben. So hat das Thema entgegen der zuvor medialen Ankündigung keine Erwähnung im am Donnerstag vor der Nationalversammlung präsentierten „Gesetzesentwurf zur Finanzierung der sozialen Sicherheit für 2025” gefunden.
Befürchtet wurde eine Anhebung der Steuer auf bis zu 60 % der Bruttospielerträge für Online-Glücksspiel-Anbieter.
Zwischen Erleichterung und Ungewissheit
Präsentiert haben den „Gesetzesentwurf zur Finanzierung der sozialen Sicherheit für 2025” die französische Ministerin für Gesundheit und Zugang zu medizinischer Versorgung, Geneviève Darrieussecq, und der Minister beim Premierminister für den Staatshaushalt, Laurent Saint-Martin.
Weder die staatliche Lotteriegesellschaft Française des Jeux (FDJ), noch Sportwetten oder Casinos werden in dem umfangreichen Dokument erwähnt. Die internationalen Branchenmedien haben daraus heute die Schlussfolgerung gezogen, dass das Thema Glücksspielsteuer damit erstmal vom Tisch sein könnte.
Erst vor zwei Wochen hatte ein Bericht der Zeitung Les Echos nämlich für Aufruhr gesorgt. Dort war die Rede von einer Erhöhung der Einnahmen der Sozialversicherung aus dem Glücksspielsektor um 40 %.
Erhoffte Millioneneinnahmen für die Sozialversicherung
Für Sportwettenanbieter würden sich die Beiträge von 6,6 % auf 10 % erhöhen, für Pferdewettanbieter von 10 % auf 15 %. Casinos hingegen, die aktuell 11,2 % Sozialabgaben auf 68 % der Bruttospielerträge zahlen, sollen 9,2 % auf 100 % der Bruttospielerträge zahlen, was Mehrausgaben in Höhe von 21 Mio. € im Jahr bedeuten würde.
Auf die Nationallotterie FDJ käme sogar eine Erhöhung der Beiträge um bis zu 148 Mio. € zu. Und zusätzlich war die Rede von einer neuen Werbesteuer für alle Glücksspielanbieter in höhe von 75 Mio. €. Diese Gelder sollten insbesondere den Krankenkassen zugutekommen.