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Am 1. Januar 2025 tritt in Belgien das neue Verbot von Glücksspiel-Sponsoring im Sport in Kraft. Sichtbare Namen und Logos von Glücksspiel-Anbietern sollen damit fast vollständig aus dem Sport verbannt werden. Sport-Clubs scheinen nun aber erste Schlupflöcher gefunden haben, um das beinahe Totalverbot zu umgehen, wie aus einer am Montag veröffentlichten Mahnung der belgischen Glücksspielbehörde (CJH) hervorgeht.
Glücksspiel aus dem Stadion verbannt
Das anstehende Sponsoring-Verbot in Belgien ist Teil des allgemeinen Werbeverbots, welches im Juli 2023 in Kraft getreten ist. Im Gegensatz zu den Glücksspiel-Anbietern selbst, wurde den Sport-Clubs eine längere Übergangsfrist gewährt, ihre Werbung in Form sichtbaren Sponsorings einzustellen.
Doch viel Zeit bleibt nun nicht mehr. Ab Neujahr dürfen Glücksspiel-Partnerschaften für die Öffentlichkeit so gut wie nicht mehr sichtbar sein. Namen und Logos von Glücksspiel- und Sportwettenanbietern dürfen weder vor Ort im Stadium noch auf den Websites oder Merchandise-Artikeln der Clubs zu sehen sein.
Die einzige Ausnahme stellen Anbieter-Logos auf den Trikots der Spieler dar. Diese dürfen jedoch nicht auf der Vorderseite platziert werden und eine Größe von 75 cm² (bspw. 10 x 7,5 cm) nicht überschreiten.
Behörde erstickt Ausweichmöglichkeiten im Keim
Die Clubs, denen dadurch teure Deals verloren gehen, scheinen nun Lücken im Gesetzestext finden zu wollen. So heißt es bei der CJH:
„Die Glücksspielkommission (CJH) hat von der Tatsache Kenntnis erlangt, dass einige Sportclubs beabsichtigen, ab dem 1. Januar 2025 zwar nicht mehr direkt durch Unternehmen oder Verbände gesponsert zu werden, die selbst Glücksspiele betreiben, aber durch solche, die die Logos oder Markennamen der Glücksspielanbieter gebrauchen (zum Beispiel: Stiftungen, Fan-Netzwerke, Websites und Apps mit Fußball-Content, Online-Übertragungskanäle, etc.)”
Auch wenn die Behörde keine konkreten Clubs oder Anbieter nennt, wolle sie die Gelegenheit ergreifen, nochmals eine allgemeine Warnung auszusprechen. Beim Verbot von Glücksspiel-Sponsoring gehe es schließlich darum, vulnerable Spieler zu schützen, die durch stetige visuelle Konfrontation mit Anbieternamen und Logos zum Spielen animiert werden könnten.
Daher sei unerheblich, ob die Logos von den Glücksspiel-Anbietern selbst oder durch Dritte platziert würden.