Schweiz: Liste illegaler Online-Casino wächst auf neues Rekordhoch

Die Schweizer Geldspielbehörde hat ihre Sperrliste illegaler Online-Casinos aktualisiert und damit einen neuen Rekordwert mit 2.597 gesperrten Domains erreicht.

Sonja Çeven Datum: Lesedauer: min.
zuletzt aktualisiert: 28.08.2025

Schweiz: Liste illegaler Online-Casino wächst auf neues Rekordhoch

Die Schweizer Geldspielbehörde hat ihre Sperrliste illegaler Online-Casinos aktualisiert und damit einen neuen Rekordwert mit 2.597 gesperrten Domains erreicht.

Inhaltsverzeichnis

    Die interkantonale Geldspielaufsicht der Schweiz (GESPA) hat Anfang der Woche ihre offizielle Liste nicht bewilligter Online-Spiele erweitert. Insgesamt kamen seit der letzten Aktualisierung im Mai dieses Jahres 129 neue Einträge hinzu. Damit befindet sich auf der Sperrliste nun ein neuer Rekordwert von 2.597 Domains illegaler Online-Glücksspiel-Anbieter.

    Katz-und-Maus-Spiel mit den Behörden

    Die GESPA hat ihre Sperrliste zuletzt quartalsweise aktualisiert. Bis Ende 2024 wurde die Liste nur einmal jährlich jeweils im November erweitert. Die Zahlen aus dem Jahr 2025 zeigen aber, dass weiterhin eine Fülle neuer Websites hinzukommen, was eine höhere Frequenz der Aktualisierung erfordert.

    Mit aktuell 2.597 Einträgen liegt die Sperrliste nun auf einem neuen Rekordniveau. Auffällig ist, dass sich viele der alphabetisch geordneten Domains gleichen. Wird eine Domain gesperrt, so fügen die Betreiber dieser schlichtweg einen Buchstaben oder eine Zahl hinzu und bauen eine nahezu identische Kopie der ursprünglichen Seite auf.

    Der technische Aufwand ist minimal, da das eigentliche Angebot unverändert bleibt und nur die Adresse ausgetauscht wird. Häufig sind ganze Serien von Domains bereits im Vorfeld registriert, sodass jederzeit eine neue Version aktiviert werden kann, sobald die alte blockiert wurde.

    Für die Spieler wirkt dies wie ein nahtloser Übergang, denn Aufbau und Inhalte der Seiten sind meist gespiegelt und unterscheiden sich kaum vom Vorgänger. Unterstützt wird dieses Vorgehen durch Offshore-Registrare und internationale Strukturen, die eine rechtliche Durchsetzung zusätzlich erschweren.

    Auf diese Weise entsteht ein regelrechtes Katz-und-Maus-Spiel, bei dem die Behörden laufend neue Domains sperren müssen, während die Anbieter bereits mit der nächsten Adresse bereitstehen.

    Auch legale deutsche Spielotheken auf der Liste

    Ein Großteil der gelisteten Domains hat eine „.com”-Endung. Daneben finden sich viele illegale Online-Casinos mit der Endung „.net”, „.casino” oder „.bet”. Aber auch verschiedene Länder-Kürzel finden sich unter den Domains, insbesondere „.ch”, „.be”, „.cz” und „.co.uk”.

    Nur weil jedoch die gelisteten Casinos in der Schweiz illegal sind, bedeutet das nicht, dass sie über keinerlei Lizenz verfügen. Tatsächlich listet die GESPA als im Land unzulässige Anbieter auch in Deutschland legale Online-Spielotheken. Zu finden sind bislang Löwen Play, Merkur Bets, Wunderino und BingBong.

    Grundsätzlich können privat geführte Online-Glücksspiel-Anbieter in der Schweiz im Casino-Bereich ohnehin keine Lizenz erhalten. Das Betreiben von Online-Glücksspielen ist allein den konzessionierten Spielbanken des Landes vorbehalten. Diese können sich um eine entsprechende Zusatzkonzession bewerben.

    Aktuell verfügen 10 der 20 terrestrischen Casinos des Landes über eine solche Zusatzkonzession. Aufgrund der Gesetzeslage kann die Schweizer Sperrliste illegaler Online-Casinos daher nur weiter wachsen.

    Quellen: ESBK, Sperrliste (Stand 26.08.2025)

    Bild: ESBK

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