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Mit einer erneuten Glücksspielreform will die schwedische Regierung ab 2027 härter gegen illegale Glücksspiele durchgreifen. Das in der letzten Woche vorgestellte Gesetzesvorhaben sieht insbesondere vor, dass die Betreiber von Online-Casinos und Online-Sportwetten automatisch von den schwedischen Gesetzes erfasst werden, wenn ihre Produkte im Land zugänglich sind.
Ungehinderter Zugang gilt als aktive Kundenwerbung
Im Zuge der Gesetzesänderung solle die Definition illegalen Glücksspiels nun ausgeweitet werden, berichtet die Zeitung Dagens Juridik. Bislang gilt ein Angebot nur dann als illegal, wenn die Betreiber sich gezielt an den schwedischen Markt richten.
Das trifft insbesondere dann zu, wenn die Website auf Schwedisch verfügbar ist, Werbung in schwedischer Sprache geschaltet wird und die Währung Schwedische Krone (SEK) als Zahlungsmittel akzeptiert wird.
Künftig solle diese Unterscheidung keine Rolle mehr spielen. Stattdessen solel entscheidend sein, ob Menschen innerhalb von Schweden generell Zugang zum jeweiligen Angebothaben und daran aktiv teilnehmen können.
Damit würden auch internationale Anbieter ohne Lizenz, die bislang zwar offiziell nicht auf Schweden ausgerichtet sind, in der Praxis aber trotzdem erreichbar bleiben, unter das Gesetz fallen.
Diese müssten künftig sicherstellen, sich entweder um eine Lizenz bei der Glücksspielbehörde Spelinspektionen zu bemühen, oder aber ihre Inhalte für Personen in Schweden zu sperren.
Auch Zahlungsdienste genauer im Visier
Neben der Ausweitung der Definition illegalen Glücksspiels umfasst das Gesetzespaket weitere Maßnahmen, um eben jenes gezielter zu bekämpfen. So sollen auch Dritte, die mit Glücksspiel-Anbietern kopieren, stärker in den Fokus gerückt werden. Das betrifft insbesondere Werbeagenturen, Affiliate-Partner sowie Zahlungsdienstleister.
Besonders streng solle es beim Zahlungsverkehr werden. Dienstleister, die Transaktionen an nicht lizenzierte Glücksspiel-Unternehmen weiterleiten, müssten im Zweifelsfall klar belegen können, dass die Glücksspielteilnahme nicht innerhalb Schwedens stattfinde. Pauschal seien sie daher dazu angehalten, Zahlungen in SEK zu verweigern.
Wer sich nicht daran halte, müsse künftig mit harten Strafen rechnen, die von der Regierung aktuell noch festzulegen seien. Geplant sei, dass das neue Regelwerk am 1. Januar 2027 in Kraft trete. In der Zwischenzeit gebe es eine Konsultationsphase, in der sich unter anderem Lizenznehmer, Zahlungsdienstleister und Medienbetreiber äußern können.
Seitens der Spelinspektionen habe es bereits positive Rückmeldungen zu dem Vorstoß der Regierung gegeben. Die Glücksspielbehörde begrüße das Bestreben, den Kampf gegen das illegale Glücksspiel breitflächig zu intensivieren.
Quellen: Dagens Juridik