Neue Vorgaben für Einzahlungslimits beim Online-Glücksspiel in Großbritannien

Britische Glücksspielanbieter müssen ihre Kunden ab nächstem Jahr aktiv zum Aktivieren von Einzahlungslimits ermutigen. Die tatsächliche Nutzung dieser bleibt jedoch freiwillig.

Sonja Çeven Datum: Lesedauer: min.
zuletzt aktualisiert: 09.10.2025

Neue Vorgaben für Einzahlungslimits beim Online-Glücksspiel in Großbritannien

Britische Glücksspielanbieter müssen ihre Kunden ab nächstem Jahr aktiv zum Aktivieren von Einzahlungslimits ermutigen. Die tatsächliche Nutzung dieser bleibt jedoch freiwillig.

Inhaltsverzeichnis

    Bis spätestens Ende Juni 2026 müssen alle Glücksspielanbieter mit britischer Lizenz ihren Kunden die technische Möglichkeit von Einzahlungslimits bereitstellen und sie aktiv zu deren Nutzung auffordern. Die neuen Limits sollen stufenweise ausgerollt werden mit einer ersten Verschärfung der geltenden Regeln zum 31. Oktober 2025.

    Ziel der Vorgaben sei, dass sich alle Nutzer von Online-Glücksspiel-Plattformen aktiv und bewusst mit dem Thema Limits auseinandersetzen, erklärt die britische Glücksspielbehörde UK Gambling Commission (UKGC) in ihrer Pressemitteilung vom Dienstag.

    Klare Definition von Einzahlungslimits

    Bereits jetzt müssen die Lizenznehmer der UKGC ihren Kunden grundsätzlich Limit-Tools bereitstellen. Allerdings gab es bislang keine genauen Vorgaben, wie diese Tools auszusehen haben und welche Limits genau damit gesetzt werden können. 

    Innerhalb der Glücksspiel-Plattformen müssen die Limits zwar leicht auffindbar sein, Anbieter müssen ihre Kunden aber nicht aktiv dazu ermutigen, diese auch zu nutzen. Darüber hinaus muss es sich nicht zwingend um tatsächliche Einzahlungslimits handeln, da diese bislang nicht offiziell definiert wurden.

    Doch das soll sich nun ändern. Spätestens ab dem 31. Oktober müssen die Glücksspiel-Anbieter ihre Kunden aktiv auf die Limits hinweisen und zu deren Nutzung „animieren”. Ob Spielerinnen und Spieler dieser Anregung nachkommen, bleibt ihren weiterhin selbst überlassen.

    Ab spätestens 30. Juni 2026 sollen die Limits dann klar als tatsächliche Einzahlungslimits formuliert sein. Weitere Limits, bspw. zu den Spieleinsätzen, der Spieldauer oder Spielverluste können zusätzlich zur Verfügung gestellt werden, dürfen Einzahlungslimits aber nicht ersetzen.

    UKGC setzt auf Transparenz und Freiwilligkeit

    Sobald die Einzahlungslimits zum genannten Stichtag flächendeckend und einheitlich implementiert sind, müssen die Anbieter ihre Kunden dann auch gezielt auf genau diese hinweisen. Bereits bei der Registrierung muss dann ein Feld erscheinen, in welchem Spielerinnen und Spieler ihr gewünschtes Limit eintragen können.

    Allerdings bleibt es bei „können”, da die Nutzer diese Einstellung auch überspringen können. Damit setzt die UKGC auch weiterhin auf Freiwilligkeit seitens der Spielerinnen und Spieler. Im Fokus der neuen Regelungen stehen also die Anbieter, die sich nicht mehr nur technisch entsprechend aufstellen müssen, sondern das Thema Limits aktiv angehen sollen.

    Behördenleiterin Helen Rhodes erklärt:

    „Unsere Arbeit trägt dazu bei, die Verbraucher darin zu stärken, ihr Spielverhalten bewusster wahrzunehmen und besser zu kontrollieren. Die weiteren Änderungen sollen zugleich mehr Einheitlichkeit und Klarheit für jene schaffen, die ein Einzahlungslimit festlegen möchten, während sie den Glücksspielanbietern weiterhin ermöglichen, unterschiedliche Formen von Limits anzubieten.“

    Diejenigen Nutzer, die sich keine Limits setzen möchten, sollen dennoch regelmäßig, spätestens alle sechs Monate, unverbindlich zur Limitsetzung aufgefordert werden. Konsequenzen für fortlaufendes Ignorieren dieser Möglichkeit soll es aber nicht geben.

    Quellen: UK Gambling Commission

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