Merkur Group schließt Übernahme von Gaming Arts ab

Die Merkur Group hat den Zukauf von Gaming Arts offiziell vollzogen. Mit der im Mai erhaltenen Lizenz für Nevada und einem starken Partner in Las Vegas kehrt der deutsche Glücksspielkonzern in einen der strengsten Casino-Märkte zurück.

Sabine Löwenberger Datum: Lesedauer: min.
zuletzt aktualisiert: 25.09.2025

Merkur Group schließt Übernahme von Gaming Arts ab

Die Merkur Group hat den Zukauf von Gaming Arts offiziell vollzogen. Mit der im Mai erhaltenen Lizenz für Nevada und einem starken Partner in Las Vegas kehrt der deutsche Glücksspielkonzern in einen der strengsten Casino-Märkte zurück.

Inhaltsverzeichnis

    Merkur Group übernimmt Gaming Arts und stärkt US-Geschäft

    Die Merkur Group hat die Übernahme des in Las Vegas ansässigen Glücksspieltechnologieanbieters Gaming Arts abgeschlossen. Die zuständige Nevada Gaming Commission genehmigte sowohl die Transaktion als auch die im Mai 2025 erteilte Lizenz für Herstellung und Vertrieb von Merkur-Produkten in Nevada.

    Strategischer Wiedereinstieg in einen streng regulierten Markt

    Der Vollzug erfolgte am 15. September 2025. Damit schafft Merkur die Grundlage, Produkte unmittelbar im US-Bundesstaat Nevada anzubieten. Merkur Gaming US wird in Nevada tätig sein.

    Die Übernahme ist ein zentraler Schritt in der Wachstumsstrategie des Unternehmens. Dominik Raasch, Vorstand Merkur Games, ordnet die Transaktion so ein:

    „Die Übernahme ist ein zentraler Bestandteil unserer Strategie zum Wiedereintritt in den US-Markt, einen der renommiertesten und am strengsten regulierten Casino-Märkte weltweit. Mit Gaming Arts können wir die Merkur-Produkte direkt in den verschiedenen US-Gaming-Jurisdiktionen absetzen. Damit treiben wir unser internationales Wachstum über die europäischen Grenzen hinaus voran.“

    Durch den Zukauf erhält Merkur Zugang zu einem starken nationalen Netzwerk und einem umfangreichen Kundenstamm in Nordamerika.

    Profil von Gaming Arts und Marktreichweite

    Gaming Arts ist ein in Las Vegas verankerter Entwickler von Glücksspieltechnologien mit Lizenzen in über 155 Jurisdiktionen in den USA und Kanada sowie Teilen Lateinamerikas.

    Das Unternehmen gilt als Vorreiter für technologische Innovationen im US-Glücksspielmarkt. Die Mannschaftsstärke wird in den vorliegenden Quellen mit 58 bis 68 Beschäftigten angegeben. Entwickelt werden Spielautomaten, Spiele, Bingo und Keno sowie elektronische Tischspiele.

    Der klare Schwerpunkt liegt auf den Anforderungen und Präferenzen des US-Marktes. Ergänzend arbeitet Gaming Arts an der Adaption erfolgreicher Mobile-Slots des Anbieters Evolution für den Einsatz auf physischen Automaten.

    Im Zuge der Übernahme wird das Portfolio um Gehäuse der Marke Merkur erweitert. In den USA wurde die Mod Ex Familie bereits mit Spielecontent von Gaming Arts eingeführt.

    Die Integration baut auf einer bereits 2023 geschlossenen Lieferbeziehung zwischen Merkur und Gaming Arts auf. Beide Seiten betonen den Anspruch, wegweisende Innovationen schneller in marktreife Produkte zu überführen und die jeweiligen Stärken zu bündeln.

    Stimmen aus den Unternehmen

    Robert Ziems, CEO von Gaming Arts, sieht in der neuen Eigentümerstruktur erhebliches Potenzial:

    „Gestärkt durch die internationale Präsenz und die enormen Ressourcen von Merkur werden wir wegweisende Innovationen entwickeln und in erstklassige Produkte umsetzen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und sind hochmotiviert, gemeinsam ein weiteres Kapitel in der erfolgreichen Unternehmensgeschichte zu schreiben.“

    Lars Felderhoff, Vorstandssprecher der Merkur Group, hebt den Zugang und die Erfahrung des US-Partners hervor:

    „Gaming Arts ist in über 155 Jurisdiktionen lizenziert und verfügt über große operative Expertise. Das eröffnet uns attraktive Wachstumsmöglichkeiten in Nordamerika, stärkt die Synergieeffekte innerhalb der Merkur Group und trägt bedeutend zur globalen Expansion unserer Unternehmensgruppe bei.“

    Historie und Kennzahlen der Merkur Group

    Der Konzern firmierte zuvor unter dem Namen Gauselmann Gruppe und ist nach seinem Gründer Paul Gauselmann benannt. Paul Gauselmann zog sich 2024 nach 67 Jahren aus dem aktiven Management zurück und ist inzwischen 91 Jahre alt.

    Merkur stellt nicht nur Automaten her, sondern betreibt darüber hinaus Spielotheken und Spielbanken. 2024 erzielte das Unternehmen mit rund 15.000 Beschäftigten einen Umsatz von 2,7 Milliarden Euro. Angaben zum Gewinn wurden nicht gemacht.

    Die Gruppe ist in 90 Ländern aktiv und treibt ihre internationale Präsenz weiter voran. Jüngst kam eine Expansion in Großbritannien hinzu, darunter der Zukauf eines Casinos in Milton Keynes.

    Merkur war bereits vor rund zwei Jahrzehnten in Nevada präsent und verkaufte 2008 eine dortige Tochtergesellschaft. Mit der nun erteilten Lizenz und der abgeschlossenen Übernahme von Gaming Arts kehrt der Konzern in den US-Bundesstaat zurück.

    Der Schritt erfolgt in einem Umfeld, das zwar erhebliche Wachstumschancen bietet, zugleich aber sehr hohe regulatorische Anforderungen stellt.

    Ausblick und Branchensicherheit

    Die Kombination aus der Reichweite von Gaming Arts und den Ressourcen der Merkur Group soll die Marktdurchdringung in den USA beschleunigen. Dank der Lizenzlage und des bestehenden Netzwerks kann Merkur Produkte in zahlreichen US-Bundesstaaten direkt platzieren.

    Parallel rücken Sicherheit und Compliance weiter in den Fokus. Nach einer jüngeren Cybersicherheitsverletzung bei Merkur und einem Vorfall bei Boyd Gaming zeigt sich, wie anspruchsvoll der Schutz sensibler Daten im Glücksspielsektor ist. Der Konzern verweist auf die starke Compliance-Erfahrung seines US-Partners als wichtigen Baustein für eine nachhaltige Expansion.

    Die Übernahme von Gaming Arts und die Nevada-Lizenz markieren für Merkur den operativen Wiedereinstieg in den US-Casinomarkt. Die Verbindung aus bewährter Technologie, regionaler Lizenzabdeckung und einem eingeführten Kundenstamm bildet die Basis, um das Portfolio von Merkur und Gaming Arts in Nordamerika weiter auszubauen und neue Produkte schneller zu skalieren.

    Die Verantwortlichen beider Unternehmen unterstreichen mit ihren Aussagen den Anspruch, Innovation und Marktzugang in den USA konsequent zusammenzuführen.

    Quellen:

    Merkur Group

    Boerse

    Bildquelle:

    Merkur Group

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