Maltas Glücksspielbehörde launcht Selbsttest zum Spielverhalten

Die maltesische Glücksspielbehörde rückt das Thema Spielsucht stärker in den Fokus und hat einen neuen Selbsttest veröffentlicht.

Sonja Çeven Datum: Lesedauer: min.
zuletzt aktualisiert: 09.10.2025

Maltas Glücksspielbehörde launcht Selbsttest zum Spielverhalten

Die maltesische Glücksspielbehörde rückt das Thema Spielsucht stärker in den Fokus und hat einen neuen Selbsttest veröffentlicht.

Inhaltsverzeichnis

    Die Glücksspielbehörde von Malta, Malta Gaming Authority (MGA), hat auf ihrer Website ein neues Tool eingerichtet, mit dem Nutzer ihr eigenes Spielverhalten bewerten und einkategorisieren lassen können. Der digitale Selbsttest steht ab sofort uneingeschränkt und kostenlos zur Verfügung und ist direkt in eine Umgebung mit möglichen Hilfsangeboten eingebettet.

    Glücksspieler sollten den Test regelmäßig nutzen, um sich fortlaufend ihrer eigenen Verhaltensweisen bewusst zu sein, schreibt die MGA in ihrer Mitteilung vom Dienstag.

    Neun Fragen zum Selbsttest

    Zur Entwicklung des Tools habe die Glücksspielbehörde mit verschiedenen örtlichen Organisationen und Stiftungen zusammengearbeitet – Sedqa, Caritas Malta, OASI Foundation und mit der Responsible Gaming Foundation. Durchgeführt werden kann er direkt auf der MGA-Website in englischer und maltesischer Sprache.

    Inhaltlich basiert der Test auf dem sogenannten Problem Gambling Severity Index (PGSI), ein international anerkanntes wissenschaftliches Instrument zur Bewertung von riskantem und pathologischem Spielverhalten.

    Der Test besteht daher aus neun kurzen Fragen bzw. Statements, denen Teilnehmer mit den Antwortmöglichkeiten „nie”, „manchmal/selten”, „meistens” oder „immer” zustimmen müssen. Nach Beantwortung aller Fragen erhalten die Nutzer dann unmittelbar eine Einstufung des eigenen Spielverhaltens.

    • Ich stelle manchmal fest, dass ich mehr setze, als ich mir realistisch leisten kann zu verlieren. (Zum Beispiel: Gibst du im Verhältnis zu deinem Einkommen mehr aus, als du dir leisten kannst zu verlieren?)
    • Ich habe bemerkt, dass ich mit höheren Einsätzen spielen muss, um dieselbe Spannung zu empfinden wie früher.
    • Nachdem ich beim Spielen Geld verloren habe, verspüre ich oft den Drang, zurückzukehren und meine Verluste wieder auszugleichen.
    • Es kam schon vor, dass ich Geld geliehen oder Gegenstände verkauft habe, um mein Spielen zu finanzieren.
    • Ich habe gesundheitliche Probleme erlebt, etwa Stress, Angst oder Depressionen, von denen ich glaube, dass sie mit meinem Spielverhalten zusammenhängen könnten.
    • Andere haben bereits geäußert, sie seien besorgt oder glauben, ich hätte ein Spielproblem – auch wenn ich selbst dem nicht immer zustimme.
    • Mein Spielverhalten hat gelegentlich zu finanziellen Belastungen oder Schwierigkeiten für mich oder meinen Haushalt geführt.
    • Ich empfinde mitunter Schuldgefühle oder Reue darüber, wie viel ich spiele oder welche Folgen daraus entstehen.
    • Manchmal frage ich mich, ob mein Spielen dabei ist, zu einem Problem für mich zu werden.

    Die Einstufung des Spielverhalten ist gewohnt streng. Nur wer alle neun Fragen mit „nie” beantwortet, gilt als Person ohne Risiko. Wer acht Fragen mit „nie” und nur eine mit „manchmal/selten” beantwortet gilt bereits als Spieler mit „geringem Risiko”.

    Wer zwei- bis siebenmal mit „manchmal/selten” antwortet, hat ein mittleres Risiko und wer mindestens achtmal diese Antwort wählt, fällt bereits in die Gruppe „hohes Risiko”.

    Direkte Weiterleitung zu Hilfsangeboten

    Im Anschluss an den Test und die Mitteilung des Ergebnisses erhalten die Teilnehmer unmittelbar den Vorschlag, das eigene Spielverhalten mit einem Mitarbeiter der Nationalen HIlfs-Hotline zu besprechen. Diese Meldung erscheint bereits bei einem Testergebnis mit „geringem Risiko”.

    Zudem rät die Behörde dazu, sich unmittelbar selbst vom Glücksspiel auszuschließen und damit eine gesetzlich und technisch gestützte Pause einzulegen. Hilfsangebote inklusive Live Chat sind direkt in der Testauswertung verlinkt. Die MGA erklärt hierzu:

    Das Tool fördert auf zugängliche Weise die Selbstreflexion und hilft Spielerinnen und Spielern dabei, zu überlegen, ob sie möglicherweise von professioneller Unterstützung profitieren könnten. Sollte das Ergebnis eines Nutzers auf einen entsprechenden Bedarf hinweisen, wird er an eine der teilnehmenden Organisationen weitergeleitet, die jeweils als vertrauenswürdige Anlaufstelle für Beratung und Betreuung dienen.

    Weiterhin weist die MGA in ihrem Statement auf verfügbare Technologien rund um Spielersperren, Limits und das Blockieren von Glücksspielwerbung hin. 

    Quellen: Malta Gaming Authority, Selbsttest (auf Englisch)

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