Fusion mit OPAP: Glücksspiel-Gigant Allwyn steht vor Börsengang

Die griechische OPAP und der internationale Glücksspiel-Konzern Allwyn mit Sitz in der Schweiz fusionieren zu einer neuen Allwyn-Gesellschaft mit Börsennotierung.

Sonja Çeven Datum: Lesedauer: min.
zuletzt aktualisiert: 15.10.2025

Fusion mit OPAP: Glücksspiel-Gigant Allwyn steht vor Börsengang

Die griechische OPAP und der internationale Glücksspiel-Konzern Allwyn mit Sitz in der Schweiz fusionieren zu einer neuen Allwyn-Gesellschaft mit Börsennotierung.

Inhaltsverzeichnis

    In der Glücksspielbranche steht nun die nächste große internationale Fusion bevor. Am Montag hat der internationale Glücksspiel-Konzern Allwyn mit Sitz in der Schweiz den Zusammenschluss mit Griechenlands größter Glücksspiel-Gesellschaft OPAP bestätigt. Die Fusion erfolge im Rahmen einer reinen Aktien-Transaktion im Wert von 16 Mrd. €. Die daraus entstehende Gesellschaft soll den Namen Allwyn tragen, aber den Listenplatz der OPAP an der Athener Börse einnehmen.

    Von Griechenland über Luxemburg in die Schweiz

    Mit der Fusion mit OPAP erfüllt der ursprünglich tschechische Glücksspielkonzern Allwyn (vormals Sazka Entertainment) zwei seiner strategischen Kernziele: die internationale Expansion und den Eintritt in den Kapitalmarkt. Ein erster Versuch der Börsennotierung im Rahmen einer SPAC-Transaktion scheiterte 2023 an ungünstigen Marktbedingungen.

    Wie schon beim geplatzten SPAC-Versuch hat Allwyn auch diesmal einen alternativen Weg an den Kapitalmarkt gewählt. Da die OPAP bereits seit 2001 an der Athener Börse gelistet ist, übernimmt die fusionierte Gesellschaft künftig genau diesen Börsenplatz. Auf Seiten der OPAP gibt es im Vorfeld jedoch ebenfalls einige Umwege zu gehen.

    Wie Allwyn erklärt, gründe die OPAP im ersten Schritt neue griechische Tochergesellschaften, um das operative Geschäft dorthin zu übertragen. Im Anschluss verlege die Gesellschaft ihren rechtlichen Sitz nach Luxemburg, um dort zwischenzeitlich unter dem Namen LuxCo eine juristische Brücke für den Zusammenschluss zu bilden.

    Allwyn werde dann seine Vermögenswerte in die LuxCo einbringen und dafür LuxCo-Aktien im Wert von 8,967 Mrd. € erhalten (437,7 Millionen Stammaktien und 536,2 Millionen Vorzugsaktien). Die auf diesem Wege entstehende Gesellschaft bündle dann alle bisherigen Geschäfte von OPAP und Allwyn und werde voraussichtlich Anfang 2026 von Luxemburg zum bisherigen Allwyn-Standort in die Schweiz umsiedeln.

    Für das operative Geschäft der OPAP innerhalb Griechenlands ändert sich damit praktisch nur die juristische Muttergesellschaft, während die in Vorbereitung der Fusion gegründeten Tochterfirmen weiterhin im Land ansässig sind und die Geschäfte führen.

    Allwyn-Aktien werden öffentlich handelbar

    Nach Abschluss der Fusion werde die von Karel Komárek gegründete private Investmentholding KKCG Group AG mit 78,5 % aller neuen Allwyn-Anteile Mehrheits­eignerin der Gesellschaft sein und damit rund 85 % der Stimmrechte kontrollieren.

    Die KKCG hält derzeit 95,73 % der nicht börsennotierten Allwyn International AG mit Sitz in Luzern. Die verbleibenden 21,5 % der neuen Allwyn-Anteile bleiben bei den bisherigen OPAP-Aktionären und können als Free Float frei an der Athener Börse gehandelt werden.

    Damit können künftig erstmals auch Privatanleger in Allwyn investieren und die Aktien handeln. Die neue Allwyn-Gesellschaft werde dann der zweitgrößte börsennotierte Glücksspiel-Konzern der Welt sein, heißt es in der Pressemitteilung vom Montag. Karel Komárek kommentiert:

    Die heutige Ankündigung verändert die Branche grundlegend und markiert die Entstehung des weltweit zweitgrößten börsennotierten Glücksspiel- und Entertainmentkonzerns. Für Anleger ist dies eine einmalige Gelegenheit, Teil eines dynamischen Unternehmens zu werden, das die Zukunft der Unterhaltung mitgestaltet. [...] Unser Ziel ist es, das weltweit führende Unternehmen im Bereich Gaming und Unterhaltung zu werden, und die heutige Transaktion bringt uns diesem Ziel einen großen Schritt näher.

    Langfristig wolle Allwyn dabei nicht nur an der Athener Börse bleiben, sondern eine Zweitnotierung in London oder New York anstreben. Gleichzeitig wolle das neue Allwyn seine Marktposition in Europa und den USA ausbauen sowie einen stärkeren Fokus auf Digitalisierung, Technologie und KI-Content legen.

    Quellen: Allwyn, Proto Thema, Reuters

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