Ab 1. September: Erste Pflichtabgaben von Glücksspiel-Anbietern fällig

Ab September löst die neue Pflichtabgabe für britische Glücksspielanbieter die bislang freiwilligen Zahlungen zugunsten von Forschung und Spielerschutz ab.

Sonja Çeven Datum: Lesedauer: min.
zuletzt aktualisiert: 26.08.2025

Ab 1. September: Erste Pflichtabgaben von Glücksspiel-Anbietern fällig

Ab September löst die neue Pflichtabgabe für britische Glücksspielanbieter die bislang freiwilligen Zahlungen zugunsten von Forschung und Spielerschutz ab.

Inhaltsverzeichnis

    Ab dem 1. September 2025 müssen alle lizenzierten Glücksspielbetreiber in Großbritannien erstmals eine neue gesetzliche Abgabe leisten. Die UK Gambling Commission hat die entsprechenden Leitlinien zur neuen Statutory Gambling Levy vor wenigen Tagen veröffentlicht.

    Die neue Pflichtabgabe, deren gesetzliche Grundlage seit dem 6. April dieses Jahres in Kraft ist, ersetzt die bislang freiwillige Zahlung der Lizenznehmer und soll die Finanzierung von Forschung, Prävention und Behandlung dauerhaft sichern.

    Bis zu 1,1 % auf die Glücksspiel-Einnahmen

    Wie den Leitlinien zu entnehmen ist, liegen die Abgabensätze je nach Lizenztyp zwischen 0,1 und 1,1 %  auf eine genau definierte Form der Bruttospielerträge. Es geht also nicht nur um die Spieleinsätze minus Gewinnausschüttung, sondern um alle  Einsätze plus sonstige Einkünfte minus Gewinnausschüttung.

    Der Höchstsatz von 1,1 % gilt für alle Betreiber von Online-Glücksspielen. Landbasierte Casinos und Wettbüros hingegen müssen eine Abgabe von nur 0,5 %. Auf Beträge von 10 GBP oder weniger pro Abgabezeitraum müsse keine Abgabe geleistet werden. Für die meisten Lizenznehmer seien ausschließlich die Umsätze relevant, die durch Kunden innerhalb des Vereinigten Königreichs generiert würden. 

    Betreiber, die in Großbritannien hingegen eine sogenannte Remote-Equipment-Lizenz hielten, müssten die entsprechenden Abgaben auf ihre weltweiten Einnahmen leisten. Gleiches gelte auch für Inhaber einer Softwarelizenz. Begründet wird dies damit, dass  ihre Geschäftstätigkeit unmittelbar an die britische Regulierung und Infrastruktur gekoppelt sei.

    Die nun ab dem 1. September zu zahlenden Abgaben beziehen sich auf den Geschäftszeitraum Juli 2024 bis März 2025. Ab dem laufenden Jahr 2025/26 bilde dann  jeweils der Zeitraum von April bis März die Grundlage für die Berechnung.

    Rechnungen würden dann jeweils zum 1. September gestellt und müssten bis spätestens 1. Oktober per Banküberweisung oder GovPay-Zahlung beglichen werden.

    Das Ende der freiwilligen Abgaben

    Bislang finanzierten Glücksspielunternehmen in Großbritannien Projekte zur Forschung, Prävention und Behandlung von Spielsucht auf freiwilliger Basis. Die Zahlungen gingen in erster Linie an die Wohltätigkeitsorganisation GambleAware, die seit 2017 eine zentrale Rolle in diesem System spielte.

    Mit der Einführung des neuen Levy ist dieses Modell beendet. Die Finanzierung wird nun über eine gesetzlich verpflichtende Abgabe aller Betreiber gesichert. Ziel ist eine verlässlichere und gleichmäßigere Mittelverteilung, unabhängig davon, ob einzelne Unternehmen freiwillig Beiträge leisten.

    GambleAware hatte sich seit Jahren für die Ablösung des freiwilligen Systems eingesetzt und wird seine Arbeit in den kommenden Monaten schrittweise herunterfahren. Am 31. März 2026 stellt die Organisation ihre Tätigkeit vollständig ein.

    Die Verantwortung für Forschung, Prävention und Behandlung von Spielsucht geht dann auf öffentliche Stellen in England, Schottland und Wales über.

    Quelle: UK Gambling Commission, Gov.uk

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