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Erstes Casino Liechtensteins beendet Ende September Betrieb
Die Aktionäre des Casino ADMIRAL in Ruggell werden den Standort per 30. September 2025 Schließen. Der Entscheid erfolgt aus wirtschaftlichen Gründen: Trotz umfangreicher Maßnahmen und unermüdlichem Einsatz der Mitarbeitenden sei ein profitabler Betrieb nicht mehr möglich. Seit Anfang 2025 hätten sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen spürbar verschärft, heißt es seitens der Betreiber.
Regulatorische Eingriffe und Sperrdatenaustausch als Belastung
Nach Darstellung des Unternehmens haben mehrfache Änderungen der regulatorischen Rahmenbedingungen in Liechtenstein die Rechtssicherheit unterminiert und ein Regulierungsgefälle zu den Nachbarländern geschaffen. Verwaltungsratspräsidentin Birgit Wimmer erklärt:
„In den vergangenen Jahren haben sich die regulatorischen Rahmenbedingungen für alle Casinobetreiber in Liechtenstein mehrfach verändert, wodurch die Rechtssicherheit in Frage gestellt wurde und ein deutliches Regulierungsgefälle zu den umliegenden Ländern entstanden ist.“
Als besonders einschneidend wird der Sperrdatenaustausch mit der Schweiz genannt. Ein entsprechender Austausch sei in Österreich und Deutschland nicht vorgesehen und führe zu Wettbewerbsverzerrungen.
Weitere Kostentreiber seien Erhöhungen der Geldspielabgabe, eine Verschärfung des Verhältnisses von Live-Game zu Geldspielautomaten, eine solche Vorgabe wurde in der Schweiz gänzlich aufgehoben, sowie Vorgaben zu zusätzlichem Personalbedarf im Betrieb. Nach Unternehmensangaben seien die Rahmenbedingungen seit dem 7. Januar 2025 wirtschaftlich nicht mehr tragfähig.
Gespräche mit der Glücksspielbehörde ohne Ergebnis
Auf Initiative des Casinos wurden bereits im Februar 2025 Gespräche mit der Glücksspielbehörde, dem Amt für Volkswirtschaft, geführt. Dabei habe man die Dringlichkeit der Lage erläutert und mögliche Maßnahmen präsentiert. Wimmer kommentiert:
„Nach mittlerweile sechs Monaten sind weiterhin keine Anzeichen einer Unterstützung oder Vorschläge seitens der Behörden, Regierung und anderen Akteuren erkennbar, welche einen nachhaltigen und gesunden Geschäftsverlauf ermöglichen würden.“
Pionier der Branche: Historie und Eigentümer
Die Casino Admiral AG wurde im März 2011 gegründet. Nach einer Umbauphase und der Spielbankenbewilligung am 9. August 2017 eröffnete das Unternehmen den Standort in Ruggell, das erste Casino in Liechtenstein, das in den Texten auch als das älteste des Landes bezeichnet wird und den Zockerboom im Fürstentum einleitete.
Die Eigentümerstruktur ist zweigeteilt: Gryphon Management (FL) AG hält 66 % (Tochter der Gryphon Invest AG und Teil der NOVUM SWISS Gruppe mit Sitz in Zürich), Grand Resort Bad Ragaz AG hält 34 %.
Seit der Gründung wurden in Liechtenstein Investitionen von über 14 Mio. CHF getätigt – mit Fokus auf ein modernes, technologisch innovatives Angebot, umfassenden Kundenservice und gut ausgebildete, freundliche Mitarbeitende.
Die Belegschaft trug zu einer stabilen Umsatzentwicklung bei, in deren Folge Geldspielabgaben von rund 115 Mio. CHF an den Staat geleistet wurden.
Konsequenzen für die Belegschaft: Sozialplan und Perspektiven
Die Entscheidung trifft insbesondere die Mitarbeiter, von denen viele seit Beginn im Haus arbeiten. Wimmer betont:
„Unser Dank und unsere Wertschätzung gilt insbesondere den langjährigen und loyalen Mitarbeitenden.“
Die Aktionäre kündigen einen fairen und gerechten Sozialplan an, der über die gesetzlichen Rahmenbedingungen hinaus gehen soll. Zudem sei man bestrebt, möglichst vielen Mitarbeitenden eine Weiterbeschäftigung im Gruppenverband anzubieten.
Neben dem operativen Geschäft engagierte sich das Casino gesellschaftlich, kulturell und sportlich – unter anderem via Sponsoring für Vaduz Classic, den FC Vaduz sowie weitere lokale Initiativen. Dieses Engagement habe das Unternehmen stets aktiv und mit großer Freude gepflegt.
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